Internet trauert

„Ice Bucket Challenge“: Mitinitiator starb an ALS

Web
23.11.2020 10:08

Die „Ice Bucket Challenge“ wurde 2014 als Internet-Phänomen weltweit bekannt - nun ist einer ihrer ersten Unterstützer tot. Pat Quinn starb am Sonntag im Alter von 37 Jahren. Er erlag der ALS-Krankheit sieben Jahre, nachdem diese bei ihm diagnostiziert worden war, wie die ALS-Stiftung mitteilte. Er habe dazu beigetragen, „eine der größten Social-Media-Kampagnen der Geschichte“ populär zu machen, schrieb die Stiftung.

Quinn war einer derjenigen ALS-Kranken, die die Idee der „Ice Bucket Challenge“ (Mutprobe mit einem Eiswasserkübel) aufgriffen, um die Nervenkrankheit ins Bewusstsein zu rücken und Spenden zu generieren.

Prinzip des Internet-Hits war es, dass die Videos der Duschen ins Internet gestellt wurden. Die nassen Teilnehmer nominierten in den Videos dann andere Leute, es ihnen gleichzutun. Im Kampf gegen ALS kamen so weltweit Millionen zusammen. Im Dezember 2019 starb bereits der Co-Initiator Pete Frates. Er erlag im Alter von 34 Jahren der Krankheit.

Neurologische Erkrankung
Die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) wurde Angaben des „Forum ALS“ im Jahr 1874 erstmals vom französischen Neurologen Henry Charcot beschrieben. Sie gehört in die Gruppe der seltenen neurologischen Erkrankungen. Pro Jahr erkranken ein bis zwei von 100.000 Menschen an ALS.

Bei dieser Erkrankung kommt es zu einer fortschreitenden Lähmung der Muskulatur durch den Untergang von Nervenzellen im Gehirn und im Rückenmark. Nicht betroffen sind laut der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie üblicherweise die Augen-, Blasen- und Darmmuskulatur sowie die Sexualfunktionen. Anders als bei der Alzheimer-Erkrankung ist das Denken nicht beeinträchtigt, heißt es auf der Homepage des „Forum ALS“.

Männer häuftiger betroffen als Frauen
In Erscheinung tritt das Krankheitsbild bei den Patienten meist im Alter von 35 bis 40 Jahren. Etwa die Hälfte stirbt innerhalb der ersten drei Jahre nach der Diagnose. Männer trifft die Krankheit häufiger als Frauen.

Die Ursache der Erkrankung ist trotz intensiver Forschungsbemühungen nicht bekannt. Aus diesem Grund ist eine heilende Therapie bisher nicht vorhanden, dennoch gibt es im Verlauf der Erkrankung viele Möglichkeiten, zu helfen und zu unterstützen.

In den USA ist ALS auch als Lou-Gehring-Syndrom bekannt - benannt nach einem der berühmtesten Baseball-Spieler der USA. Auch der deutsche Maler Jörg Immendorf starb daran. Der Physiker Stephen Hawking lebte dank künstlichen Beatmung mehrere Jahrzehnte mit der Krankheit.

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