In Zirl

Leitschiene entlang Feldweg: „Schildbürgerstreich“

(Bild: Christian Forcher)

Einen Schildbürgerstreich sieht die Zirler Vizebürgermeisterin Iris Zangerl-Walser hinter der Anbringung einer Leitschiene neben einem Güterweg in Zirl durch die Asfinag. Die wiederum verteidigt die Maßnahme.

Bis eine Leitschiene den Inntalradweg entlang der Autobahn zwischen Hatting und Telfs schützte, floß seinerzeit viel Wasser den Inn hinunter. In diesem Zusammenhang wirkt es auf den ersten Blick tatsächlich grotesk, dass die Asfinag südlich der A12 und westlich von Zirl einen Feldweg mit einer Leitschiene versah. Die Schutzmaßnahme wurde schon vor einiger Zeit umgesetzt, im Zuge der derzeitigen Baumrodungen in dem Bereich wurde das Thema nun freilich aktuell.

„Die Leitschiene verhindert, dass Fahrzeuge in eine Sickermulde zwischen dem Feldweg und der Autobahn fahren, in die die Abwässer der Autobahn geleitet werden“, informiert Klaus Gspan, Bereichsleiter Betrieb der Asfinag. Man habe damit eine Auflage der Behörde umgesetzt. „Würden Autos in die Mulde geraten, wäre die Reinigungsleistung beeinträchtigt“, erklärt er.

„Dafür muss man aber keine teure Leitschiene verwenden“, schüttelt die Zirler Vizebürgermeisterin Iris Zangerl-Walser ungläubig den Kopf. Sie sieht die Mittel der Asfinag falsch eingesetzt: „Für teure Leitschienen an Feldwegen, wo nur Anrainer fahren dürfen, ist Geld vorhanden. Wenn es aber um Lärmschutz für die Anrainer der Autobahn geht, sollen stets die Gemeinden mitzahlen.“

(Bild: Christian Forcher)

Die Leitschiene habe zudem noch den negativen Nebeneffekt, dass jetzt bei Gegenverkehr die Fahrzeuge in die direkt südlich des Güterwegs angrenzenden Felder der Bauern ausweichen müssen.

Klaus Gspan hingegen rechtfertigt die ungewöhnliche Maßnahme: „Wir bekommen als großer Abnehmer wirtschaftliche Preise, eine Leitschiene stellt hier die günstigste und dauerhafteste Lösung dar.“ Außerdem erlaube die Leitschiene durch die geringe Höhe, dass Mäharbeiten problemlos möglich seien.