Trinkwasser in Gefahr?

„Südsee“ sorgt nun für Schlagabtausch

(Bild: APA/dpa/Lukas Schulze)

Als „gefährlichen Wahlkampf-Gag“ urteilt die VP in St. Pölten nun die Pläne für einen neuen Baggersee im Süden der Stadt ab. SP-Bürgermeister Matthias Stadler hatte vor Kurzem ein Naherholungsgebiet ersonnen, Experten sehen darin aber eine Gefahr für das Trinkwasser - die „Krone“ berichtete. Es wird gestritten.

Das Urteil von Hydrogeologen, wonach ein neues Gewässer in der geplanten Größenordnung eine Gefahr für die Grundwasserversorgung darstelle, bringt jetzt das Prestigeprojekt der Bürgermeisters gehörig in Wanken. Auch die Volkspartei rüttelt weiter an der „Vision“ des SP-Stadtchefs. „Der auserkorene Standort liegt in einem Wasser-Schongebiet und nur wenige hundert Meter von den Brunnen im Wasser-Schutzgebiet entfernt“, sagt der schwarze Gemeinderat Josef Brader, Obmann des St. Pöltner Umweltausschusses. Schon bei der Güterzugumfahrung im Westen der Stadt habe man Auswirkungen auf die Brunnen gesehen, die deutlich weiter von der damaligen Baustelle entfernt waren, betont der Politiker.

Bei der SP versucht man bekanntlich, die Pläne für das Naherholungsgebiet zu verteidigen. Das will Brader allerdings nicht gelten lassen: „Ein Wahlkampf-Gag darf das Trinkwasser in St. Pölten nicht gefährden!“

Thomas H. Lauber, Kronen Zeitung