Weniger zu erbeuten?
Schließfächer-Coup kurz vor Änderung von Gesetz
Auf jene Bande, die in drei Banken Schließfächer ausgeräumt haben soll, gehen immer mehr Hinweise ein. Dass die Kriminellen gerade jetzt zuschlugen, könnte mit jenem Gesetz zu tun haben, das ab 1. Jänner die Anonymität der Kunden bei Depots aufhebt. Was vermutlich zur Leerung vieler Laden führen wird.
In einer vermutlich abgestimmten Aktion hatten die Täter - wie berichtet - in Klosterneuburg, Mödling und Wien-Döbling vermutlich mehr als ein Dutzend Schließfächer geplündert. Polizeisprecher Johann Baumschlager spricht nach einem Fahndungsaufruf von guten Hinweisansätzen.
IT-Experten müssen nun klären, wie es der Bande gelang, die hochmodernen Zutrittssysteme zu überlisten. Cyber-Security-Experte Dr. Cornelius Granig, einst Topmanager bei Raiffeisen International, hält „Seitenkanalattacken“ für möglich. Dabei werden Sicherungen extern so gestört, dass alles ohne Chipkarte oder richtige Codeeingabe aufgeht.
Granig deutet den Zeitpunkt der Coups so: „Die Täter könnten in Sorge gewesen sein, dass es in Kürze weniger Wertsachen zu erbeuten gibt, weil viele Kunden ihre Schließfächer von selbst räumen oder ganz auflassen. Denn schon bald ist deren Anonymität nicht mehr gewahrt.“
Mark Perry, Kronen Zeitung
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