Zeitgemäße Plastik

Göttin der Weisheit von Markus Thurner für Schwaz

Tirol
22.11.2020 18:00

Ein engagiertes „Kunst am Bau“-Projekt wurde für eine Wohnanlage in Schwaz vergeben und wird in Bälde übergeben. Bildhauer Markus Thurner setzte dieses in Form einer außergewöhnlichen Stahl-Bronze-Plastik der Göttin Sophia um. Die „Tiroler Krone“ konnte Einblick in das Entstehen dieses Kunstwerkes nehmen.

Im Mythos findet sich die personifizierte Weisheit bei den verschiedensten Göttinnen und Göttern. So wird in manchen Kulturkreisen die Weisheit eigenständig oder auch als eine weibliche Seite Gottes verehrt, im Griechischen wird diese als „Sophia“ übersetzt. Der gnostische Sophia-Mythos ist die Schilderung der „Selbstüberschätzung“ und des darauffolgenden Falls der Untergottheit Sophia aus der höheren göttlichen Ordnung, der in der Folge zum Entstehen der materiellen Welt führt.

Vier Meter hohe Plastik
„Sophia“, die Weisheit, wurde im Lauf der Geschichte unzählige Male von Bildhauern und Malern dargestellt. Nun griff auch der Mauracher Bildhauer Markus Thurner diese – perfekt in unsere Zeit passende – Thematik auf und schuf eine über vier Meter hohe Bronzeplastik, welche von einem Stahlcocoon umhüllt ist und in der Dunkelheit illuminiert wird.

Die Plastik „Cocoon“, oder „Sophia in den Rosen“, ist eine Auftragsarbeit der Livinn GmbH. Diese Firma hat am ehemaligen Zöhrerareal in Kooperation mit der Stadtgemeinde Schwaz ein neues Wohnviertel realisiert. Diese hochwertig ausgestattete und zukunftsweisende Wohnanlage erhält nun noch diese Statue als „Kunst am Bau“-Projekt. Laut Markus Thurner thematisiert „Cocoon“ oder „Sophia in den Rosen“ den Lifestyletrend „Social Cocooning“, der als Gegenbewegung zum Egozentrismus und zur Konsumkultur unserer Zeit gilt.

Dieser hat sich auch als das „Neue Biedermeier“ im Bewusstsein manifestiert und äußert sich in einem, durch Vertrauen geprägtes, Miteinander in Form eines Resonanzphänomens auf ein unsicheres Weltgefühl, ausgehend von den eigenen vier Wänden. Ein Symbol, mit dem Sophia in Verbindung gebracht wird, sind die Rosen. So hat Thurner das Rosenmotiv genutzt, um mehr Einblick in den „Cocoon“ zu schaffen und so die ewig gültige Geschichte „Sophias“ bildlich zu erzählen.

Hubert Berger, Kronen Zeitung

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