Enttäuschendes Remis

Bayern geht „sehr verärgert“ ins Salzburg-Match

Fußball International
22.11.2020 12:59

Das dank Goalie Manuel Neuer noch halbwegs gerettete Jubiläum von Bayern-München-Trainer Hansi Flick hat dem deutschen Triple-Sieger einen Vorgeschmack auf den schwierigen Jahresendspurt gegeben. „Wir haben jetzt noch vier Wochen mit acht Spielen, da müssen wir uns drauf einstellen“, meinte Flick nach dem 1:1 gegen Werden Bremen, seinem 50. Pflichtspiel mit den Bayern, die als nächstes am Mittwoch in der Champions League RB Salzburg empfangen. „Wir gehen sehr verärgert aus dem Spiel“, so Routinier Thomas Müller.

„Wir lassen uns nicht einreden, dass es jetzt zu viel des Guten ist“, stellte Flick klar. Als Ausrede will der Erfolgscoach die Terminhatz nicht gelten lassen. Wie auch nicht die Ausfallliste, die durch die Verletzung von Lucas Hernandez am Samstag noch etwas länger wurde. „Wir haben noch genügend Spieler an Bord, auch wenn es auf gewissen Positionen ein bisschen eng ist“, sagte Flick mit Blick auf das defensive Mittelfeld und den Linksverteidigerposten. „Da müssen wir kreativ sein.“

Der herausragende Neuer und der Ausgleichstreffer von Kingsley Coman verhinderten gegen Werder die erste Heimniederlage seit einem Jahr. Doch der verpasste Sieg gegen den in zehn Jahren stets bezwungenen Lieblingsgegner ließ die nahende Schwerstarbeit in einer strapaziösen Vorweihnachtszeit erahnen.

Neuer in Hochform
Gegen die mutig und diszipliniert agierenden Gäste fehlte es dem Tabellenführer mitunter an Kreativität, dazu gab es Anfälligkeiten in der Defensive um David Alaba. Neuer musste öfter eingreifen, als ihm lieb war. Mit starken Paraden hielt der nach dem 0:6-Debakel der Nationalelf so angefressene Kapitän wenigstens einen Punkt in München. „Er ist der beste Torhüter in Deutschland und auf der Welt, den es vielleicht je gegeben hat“, staunte und haderte Werder-Coach Florian Kohfeldt gleichermaßen.

Als Tabellenführer in Bundesliga und Champions League bleiben die Münchner auf Kurs, doch die Zahl mühsamer Auftritte nimmt im Vergleich zur imposanten Triple-Saison zu. „Es ist ja grundsätzlich nicht schlecht, das war das erste Unentschieden, dazu haben wir eine Niederlage. Wir müssen an uns glauben, uns vertrauen“, sagte Neuer, dem seine Glanzparaden beim Frustabbau nach der Länderspiel-Pleite helfen konnten. „Das hab ich im Training auch schon gemacht.“

Verletzungssorgen beim Triple-Sieger
Neuer war der einzige deutsche Nationalspieler, der vier Tage nach der Spanien-Schlappe in der Bayern-Startelf ran durfte. Leon Goretzka kam nach 19 Minuten für Hernandez, der nach einem Luftduell auf den Boden krachte. „Er hat Probleme gehabt, aufzutreten“, sagte Flick. Die Nationalteamspieler Leroy Sane und Serge Gnabry mühten sich in der Schlussphase vergeblich um den Siegtreffer.

Niklas Süle blieb wegen Trainingsrückstands überhaupt draußen und schaute an der Seite des länger ausfallenden Mittelfeldchefs Joshua Kimmich sowie des verletzten Linksverteidigers Alphonso Davies zu. „Wir müssen die Belastung vernünftig steuern“, sagte Flick. „Aber auch die, die angefangen haben, haben die Qualität, Bremen zu schlagen.“

Offensiv kam lange zu wenig aus dem Mittelfeld, auch Robert Lewandowski blieb ohne Durchschlagskraft. Auch defensiv haperte es. Javi Martinez ließ sich vor dem 0:1 übertölpeln. „Ein ganz, ganz billiges Gegentor“, haderte Thomas Müller. „An vielen Tagen gewinnen wir solche Spiele noch, diesmal hat es leider nicht geklappt. Deswegen gehen wir sehr verärgert aus dem Spiel.“

Flick nahm vor den noch drei Königsklassen-Spielen und fünf Bundesliga-Partien in diesem Jahr die wichtige Erkenntnis mit, dass der Wille des Serienchampions aber weiter groß ist. „In der zweiten Hälfte hat die Mannschaft alles versucht. Sie hat die Mentalität. Das ist das, was mir sehr imponiert“, sagte der 55-Jährige. Imponierend auch seine Bilanz: 50 Spiele, 45 Siege, 2 Remis und 3 Niederlagen.

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(Bild: KMM)



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