Klagen drohen

Mieter kämpfen mit den Wohnkosten

Salzburg
22.11.2020 07:04
Lockdown, Kurzarbeit, Mietrückstand – die Folgen der Corona-Maßnahmen sind auch bei Salzburgs Mietern spürbar und treffen sie im zweiten Lockdown hart. Gesetzlichen Schutz wie im Frühjahr gibt es nämlich nicht.

Michaela aus dem Tennengau kämpft seit dem Frühjahr mit den hohen Kosten und geriet mit den Zahlungen in Rückstand – ihre fünfköpfige Familie musste um ihre geförderte Wohnung bangen. Auch im zweiten Lockdown bleibt Michaelas finanzielle Situation weiter angespannt: „Zuerst war mein Mann in Kurzarbeit. Jetzt steht sie mir bevor. Wie soll man sich als Familie da noch was leisten können?“ Sie hat sich schließlich mit der Vermieter-Gesellschaft geeinigt und zahlt den Rückstand in Raten zurück. Unterstützung vom Land gab es keine, die Wohnbeihilfe würde erst rückwirkend nach Einreichen des Jahreslohnzettels ausbezahlt, sagte man ihr.

Gemeinnützige wollen gute Lösungen finden
Stephan Gröger, Obmann der Salzburger Gemeinnützigen Bauvereinigungen, beruhigt: „Mieter, die aufgrund der Corona-Krise mit wirtschaftlichen Einbußen kämpfen, werden nicht delogiert. Wir suchen in jedem Fall nach guten Lösungen.“

Doch die Bewohner sind von der Kulanz ihrer Vermieter abhängig, denn eine gesetzliche Regelung wie beim ersten Lockdown gibt diesmal nicht: Mietstundungen waren nämlich nur von April bis Juni möglich und müssen bis Jahresende zurückbezahlt werden. Wer dann nicht zahlen kann, dem droht eine Klage. Seit Juli sind die Monatsmieten wieder sofort fällig.

Härtefonds soll die Betroffenen unterstützen
Finanzielle Hilfe fordert Angela Riegler von der Konsumentenberatung der Arbeiterkammer. Gerade jetzt melden sich viele Salzburger mit Geldsorgen. „Uns erreichen pro Woche zehn Anfragen von besorgten Mietern. Neben neuerlichen Stundungen ist auch ein Härtefonds notwendig“, sagt Riegler. „Je länger die Situation andauert, umso schwieriger wird es, dass alle Mieter ihre Verpflichtungen erfüllen können“, fürchtet auch Gröger und hofft ebenfalls auf finanzielle Hilfe vom Bund.

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