Kein Erfolg in Tirol

Impfstoff-Kauf in Mittenwald problemlos

Tirol
22.11.2020 11:15

Die Anzeichen, dass die Causa rund um den Grippeimpfstoff in Tirol nicht unter Kontrolle zu sein scheint, verdichten sich. Ein Tiroler (72) hat intensiv versucht, eine Impfdose zu kaufen - vergebens. Eine zündende Idee hat ihn aus dieser misslichen Lage befreit: Er hat sich den Impfstoff in Deutschland besorgt - problemlos.

Gerhard Cihak hat in den vergangenen Jahren in Wien gelebt. Dort ließ er sich jedes Jahr beim Magistrat gegen die Grippeviren impfen. Im Vorjahr ist er nach Innsbruck übersiedelt. „Zu meiner Überraschung laufen die Uhren hier anders, wie sich vor rund einem Monat zeigte. Das Magistrat ist keine Impfstelle. Erkundigt man sich dort oder bei der Bezirkshauptmannschaft, bekommt man nur die blöde Antwort, dass die Wiener alle Grippeimpfdosen zurückhalten würden und sie deshalb in Tirol nicht greifbar seien“, sagt der 72-Jährige.

Er wollte sich vergewissern, hat eine Apotheke aufgesucht und sich nach einem Grippeimpfstoff erkundigt. „Mitarbeiter betonten, dass sie schon 1000 Personen auf der Warteliste haben. Das konnte ich kaum glauben“, erklärt Cihak, „doch in einer weiteren Apotheke stehen auf der Warteliste bereits 5000 Personen, wie ich in Erfahrung bringen konnte.“

Vierfach-Impfstoff um rund 20 Euro gekauft
Not macht erfinderisch, wie sich zeigen sollte. „Ich fahre oft ins nahe gelegene Mittenwald in Deutschland, um Kosmetikartikel zu kaufen. Ich habe dort einfach bei der Apotheke angerufen und mich nach dem Grippeimpfstoff erkundigt. Ich müsse nur ein Rezept von meinem Arzt vorweisen und würde dann unverzüglich eine Dose erhalten“, teilt Cihak mit.

Und tatsächlich: Er konnte einen Vierfach-Grippeimpfstoff um 20 € erwerben. „Ich habe mich von meinem Arzt in Innsbruck impfen lassen und alles war erledigt“, sagt der Pensionist.

„Werde mich bei Wahl erkenntlich zeigen“
Sein ernüchterndes Fazit: „Wenn die Landespolitik die eigenen Leute im Stich lässt, dann muss man sich eben selbst zu helfen wissen. Ich habe den Verantwortlichen bereits geschrieben, dass ich mich bei der nächsten Wahl dafür erkenntlich zeigen werde“, betont Cihak und wirft die Frage auf: „Wenn es beim Grippeimpfstoff schon einen derartigen Zauber gibt, wie wird das dann wohl erst beim Corona-Impfstoff sein?“

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