Wieder Demo in Wien

„Kindheit darf nicht online stattfinden“

Wien
20.11.2020 17:44

Nachdem es am Montagabend bereits eine Demonstration gegen die Schulschließungen vor dem Bundeskanzleramt in Wien gegeben hatte, versammelten sich am Freitagnachmittag erneut rund 70 bis 100 Personen im Sigmund-Freud-Park, um gegen die geschlossenen Schulen zu protestieren. Diesmal wurde die Demonstration von der Psychologin Judith Raunig organisiert, die bereits im Frühjahr die Elterninitiative „Aktion Kinderrechte während Corona“ gegründet hatte.

Raunig erhielt Unterstützung von der „Initiative für evidenzbasierte Corona Informationen“, die unter anderem für die Forderung bekannt ist, dass alle in diesem Jahr beschlossenen Gesetze gegen die Corona-Pandemie zurückgenommen werden sollen.

Corona-skeptische Initiative beteiligt
Die Initiative steht den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie und der Gefahr, die vom SARS-CoV-2-Virus ausgeht, allgemein äußerst skeptisch gegenüber. Auf ihrer Website teilt die Initiative etwa Artikel mit der Überschrift „Masken sind nutzlos“ oder auch ein Interview mit dem bekannten deutschen Arzt Sucharit Bhakdi, der sich selbst zwar nicht als „Corona-Leugner“ bezeichnet, aber in einem viralen YouTube-Video das Corona-Risiko mit falschen Zahlen als niedrig einstufte.

„Kinderrechte werden mit Füßen getreten“
„Die Kinderrechte werden durch die Schulschließungen mit Füßen getreten“, unterstrich Raunig am Rand der Demonstration gegenüber der APA. Zahlreiche Experten seien im Vorfeld gegen die Schulschließungen aufgetreten. Die Betreuungsmöglichkeit in den Schulen werde von vielen Familien nicht wahrgenommen, da das Recht darauf von Schule zu Schule unterschiedlich kommuniziert werde und vor allem auf Mütter ein großer Druck aufgebaut werde. 

Bei Einschränkungen zwischen Nutzen und Schaden abwägen
„Kindheit darf nicht online stattfinden“, hieß es von einer Rednerin. Reinhard Raunig-Peneder, Vater von drei Kindern, wies auf den heutigen Tag der Kinderrechte hin. „In der Krise werden Kinderrechte oft als Erstes über Bord geworfen“, kritisierte der Jurist. Bei den Einschränkungen müsse zwischen Nutzen und Schaden abgewogen werden. Gerade auch die geplante Maskenpflicht ab der 5. Schulstufe nach Wiedereröffnung sei hinterfragenswert.

„Es ist normal geworden, sich an alles zu halten und nichts zu hinterfragen“, kritisierte eine Rednerin. Maria Rösslhumer vom Verein Autonome Frauenhäuser strich anschließend in ihrer Rede die erhöhte Gefährdung von Frauen und Kindern hervor, da ihnen während des Lockdowns die Vertrauenspersonen an den Schulen fehlen würden.

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