Sofort gekündigt

Im Drogenrausch am Weg zum Notarzt-Fahrdienst

Oberösterreich
21.11.2020 06:00

Täglich hatte er mit den Folgen von Suchtgiftmissbrauch zu tun - und dann setzte sich ein Notarztwagen-Fahrer selbst im Drogenrausch ans Steuer. Der 45-Jährige war gerade in Rotkreuz-Uniform am Weg in den Dienst, als ihn Polizisten im oberösterreichischen Ansfelden stoppten, weil er zu schnell unterwegs war. Den Drogen-Schnelltest wollte der Sanitäter auch noch manipulieren - jetzt ist er den Job los.

„Ich bin am Weg in die Notarztdienststelle und spät dran“, begründete der Neuhofener, warum er um 5.20 Uhr früh so rasant unterwegs war und erst nach einer Nachfahrt der Polizei gestoppt werden konnte. Der Alkotest war negativ, doch den Beamten kam das Verhalten des 45-Jährigen sehr verdächtig vor - er wurde zum Drogen-Schnelltest zur Polizei Traun gebracht. Dort sollte er in einen Probenbecher urinieren, doch in einem unbeobachteten Moment spuckte er hinein, drehte den Wasserhahn auf und füllte den Becher.

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Ein solches Verhalten ist mit den Werten des Roten Kreuzes nicht vereinbar. Und es geht auch um die Sicherheit von Mitarbeitern und Patienten. Bei Drogen- und Alkoholdelikten gibt’s bei uns eine Null-Toleranz-Politik und das wissen die Mitarbeiter. Wer dabei erwischt wird, hat in unserer Organisation keinen Platz mehr und muss gehen, da wird auch nicht nach alternativen Möglichkeiten der Beschäftigung gesucht. Zum Glück sind solche Fälle die große Ausnahme, nicht einmal eine Handvoll pro Jahr.

Walter Aichinger, OÖ-Rotkreuz-Präsident

Drogentest positiv
Die Polizisten ließen sich nicht täuschen und baten zum zweiten freiwilligen Drogentest. Der war positiv auf THC – also den Inhaltsstoff von Cannabis. Auch die Amtsärztin der Bezirkshauptmannschaft Linz-Land beurteilte den Notarztwagen-Lenker als fahruntauglich. Die Blutabnahme bestätigte den Verdacht. Der 45-Jährige, der in Linz tätig war und Ärzte zu Notfällen brachte, ist jetzt nicht nur seinen Führerschein, sondern auch seinen Job los. Als seine Vorgesetzten beim Roten Kreuz von dem Drogendelikt erfuhren, wurde dem langjährigen Mitarbeiter fristlos gekündigt. RK-Präsident Walter Aichinger: „Da gibt’s keine Ausrede und kein Pardon.“

Der 45-Jährige gab an, dass er nicht regelmäßig Drogen konsumiere – eine Haarprobe wird zeigen, ob ihm ein Ausrutscher zum Verhängnis wurde oder er ein Langzeitkonsument ist.

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