Großputz angesagt

Regierung steht – jetzt geht’s um die Wirtschaftsjobs

Steiermark
30.10.2010 13:02
Erste und zweite Reihe - Regierung und Landtag - stehen. Jetzt geht's um die Wirtschaftsjobs in der politischen Einflusssphäre. Und da tut sich einiges...

Als da wäre einmal die Energie Steiermark. Dort hat es bis vor zwei Jahren einen Dreier-Vorstand gegeben. Aus Spargründen hat man dann einen abgeschafft. Das ändert sich. Chef Oswin Kois und der vom französischen Miteigentümer installierte Olaf Kieser machen ihren Job zwar exzellent, im Regierungspakt ist der ÖVP trotzdem zugestanden worden, einen Vorstand zu nominieren.

Da gebe es, pfeifen die Spatzen vom Burgdach, hochinteressante Varianten: etwa die Heimholung von Herbert Paierl. Der Ex-Landesrat, aktuell in Magna-Diensten, wäre unbestritten kompetent, hätte sogar Energie-Erfahrung. Apropos Kompetenz: Die würde in Sachen Energie auch Günter Dörflinger, ebenfalls Ex-Landesrat, mitbringen. Aber ein Roter auf dem schwarzen Ticket? Wurscht. Angeblich geht's ja nicht ums Parteibüchl.

Zittern in den Chefetagen
Ein paar Hundert Meter Luftlinie weiter, in der Spitalsgesellschaft, ist in der Chefetage auch bereits das große Zittern ausgebrochen. Neuer politischer Referent - in diesem Fall Kristina Edlinger - bedeutet zwangsläufig Veränderung. Und wie man Frau Edlinger kennt, fackelt sie nicht lange. Das ist positiv gemeint, die Politikerin hat in jedem Ressort ordentlich was weitergebracht.

Nicht anders wird's in der KAGes sein. Am Mittwoch hat es ein erstes Abtasten mit dem Vorstand (Werner Leodolter, Ernst Fartek, Petra Kohlberger) gegeben. Bis 2013 laufen die Verträge, ob man sich eine vorzeitige Auflösung antut, ist fraglich. Wie auch immer, schwächstes Glied ist Medizin-Vorstand Petra Kohlberger. Deren bisherige Performance wird im Haus selbst nur noch mit heftigem Kopfschütteln quittiert. Die Hauptvorwürfe: Ahnungslosigkeit, vor allem im Umgang mit der Meduni, und Arroganz gegenüber Vorstandskollegen und Mitarbeitern.

Für den Fall der Fälle als Nachfolger kolportiert: Herz-Koryphäe Karlheinz Tscheliessnigg, Vater des Projekt LKH 2020. Wenn er denn nur wollte. Gute Karten sollte auch der Deutschlandsberger Primarius Gerhard Stark haben. Der Internist kandidierte für die Landtags-ÖVP, kam aber nicht zum Zug. Für all jene, die hoffen, als Regionaldirektoren lukrative Jobs zu bekommen, wird es, so ist zu hören, ein böses Erwachen geben. Hat doch die KAGes erst im Vorjahr diese zweite Führungsebene mit exakt vier Direktoren eingespart.

Umgekrempelt wird sicher der Aufsichtsrat. Abschied nehmen heißt's dann wohl für Thomas Joszeffi (Salinen), Karin Schaupp (Fresenius-Kabi), Helmut Draxler (ÖBB, RHI). Das Trio manövrierte bis dato das Gremium bravourös über alle parteipolitischen Klippen. Nach einem (politischen) Zerwürfnis hatte ja die ÖVP ihre Aufsichtsräte abgezogen. Aber, wie gesagt, Großputz ist auch dort angesagt. Bernd Martetschläger (Ex-KAGes-Chef) gilt als rote Bank im künftigen Aufsichtsrat. Ebenfalls gerne genannt das sogenannte Ex-Landesräte-Trio: Günter Dörflinger, Wolfgang Erlitz, Helmut Hirt. Bei der Volkspartei ist man noch gelassen. Einzig und allein Thomas Spann, kompetenter Wirtschaftskammerdirektor, gilt als Fixstarter.

"Steiermark Inoffziell" von Gerhard Felbinger, "Steirerkrone"
Archivbild: Bald gemeinsam? Paierl/Dörflinger

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Steiermark



Kostenlose Spiele