Drei weitere Attacken
Angriff auf Ordensschwester: Kein religiöses Motiv
Im Fall des Angriffs eines 19-Jährigen auf eine Ordensschwester (76) in Graz Ende Oktober kann ein religiöses oder ideologisches Motiv ausgeschlossen werden, teilte die Landespolizeidirektion Steiermark nach Abschluss ihrer Ermittlungen mit. Dem jungen Mann konnten drei weitere Fälle von willkürlichen Attacken auf Passanten nachgewiesen werden. Der Afghane wurde in eine Justizanstalt gebracht.
Der 19-Jährige hatte die Ordensschwester am 31. Oktober in einem Linienbus unvermittelt geschlagen und war daraufhin sofort geflüchtet. Streifenpolizisten sowie Ermittler des Landeskriminalamtes (LKA) hatten den vorerst unbekannten Täter anhand von Überwachungsvideos aus dem Bus wiedererkannt bzw. identifiziert. Beamte der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) forschten seinen Aufenthaltsort nach intensiven Ermittlungen aus und nahmen den polizeilich wegen Suchtmitteldelikten und Körperverletzung bekannten Mann am 2. November fest.
Weitere Ermittlungen des Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) ergaben, dass der 19-Jährige in den Wochen vor seiner Tat drei weitere Male Passanten auf offener Straße in Graz aus heiterem Himmel attackiert hatte. Dabei schlug oder trat er plötzlich auf insgesamt vier Personen ein und verletzte diese auch zum Teil. Ein weltanschauliches Motiv konnte ausgeschlossen werden, zudem der Afghane die betroffene Ordensschwester glaubhaft nicht als solche erkannt hatte. In seiner ersten Einvernahme hatte der junge Mann angegeben, von mehreren Passanten angeblich wüst beschimpft worden zu sein, weshalb er vorerst in ein Krankenhaus eingewiesen worden war.
Nach der nunmehrigen Entlassung aus der Krankenanstalt wurde der Afghane über Auftrag der Staatsanwaltschaft Graz in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert.
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