Nach Angriffen

Bärenabwehr: Stadt in Japan setzt auf Monster-Wolf

Elektronik
19.11.2020 11:20

Im Kampf gegen allzu neugierige Bären setzt man jetzt in Japan auf ungewöhnliche Hilfe: Ein Roboter-Wolf mit rot glühenden Augen soll die Tiere daran hindern, bei ihrer Futtersuche in Ortschaften vorzudringen. Offenbar mit Erfolg.

Der sogenannte Monsterwolf-Roboter besteht aus einem zotteligen Körper auf vier Beinen, einer blonden Mähne und grimmigen, glühend roten Augen. Wenn seine Bewegungsmelder aktiviert werden, bewegt er seinen Kopf, blinkt mit Lichtern und gibt 60 verschiedene Geräusche von sich - von wölfischem Heulen bis hin zu Maschinengeräuschen.

Sein Erfinder, das japanische Unternehmen Ohta Seiki, hat einem Reuters-Bericht zufolge seit 2018 etwa 70 Exemplare der monströsen „Bärenscheuchen“ verkauft - auch nach Takikawa, eine Stadt auf der nördlichen Insel Hokkaido. Nachdem dort im September gleich zwei Bären bei ihren Streifzügen in die Nachbarschaften vorgedrungen waren, kaufte und installierte die Stadtverwaltung gleich zwei der Monsterwölfe. Seither habe es keine Bärenbegegnungen mehr gegeben, hieß es.

Beamten der Stadt zufolge würden Bären auf der Suche nach Nahrung aktiver und gefährlicher werden, bevor sie Ende November in den Winterschlaf fallen. Ein Rückgang der Eicheln und Nüsse in der freien Wildbahn in diesem Jahr könnte die Tiere dazu veranlasst haben, sich auf der Suche nach Nahrung näher an die Städte heranzuwagen, wie lokale Medien berichteten.

Zwei Tote durch Bärenangriffe
Dem nationalen Fernsehsender NHK zufolge wurden heuer so viele Bären gesichtet wie schon seit fünf Jahren nicht mehr. In Dutzenden Fällen sei es auch zu Angriffen auf Menschen gekommen - zwei von ihnen endeten tödlich, was die Regierung dem Bericht nach im Vormonat dazu veranlasste, eine Dringlichkeitssitzung einzuberufen, um der von den Bären ausgehenden Bedrohung zu begegnen.

Auf den echten Wolf kann man sich bei Vertreibung leider nicht mehr verlassen: Er wurde vor mehr als einem Jahrhundert in Japan durch die Jagd ausgerottet.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele