Beinahe Normalbetrieb

Lockdown: Die Kinderlein kommen trotzdem

Österreich
19.11.2020 06:00

Verglichen mit dem Frühjahrs-Lockdown herrscht in den Kindergärten nachgerade Normalität - zumindest in den Städten.

Darf man sein Kind nun trotz des Lockdowns in den Kindergarten schicken? Rechtlich gesehen ist die Antwort glasklar: Ja, jeder kann das tun, und zwar unabhängig von der „Systemrelevanz“ des eigenen Jobs. Gar wurden die Corona-Regeln zuletzt noch gelockert, sodass Betreuer künftig nicht mehr in Quarantäne müssen, wenn sie Kontakt zu einem infizierten Kind hatten.

Und doch ist die Lage diffus. Bundesweite Zahlen gibt es keine - eines aber zeichnet sich ab, wie ein „Krone“-Rundruf zeigt: Die Kindergärten scheinen weit weniger ausgedünnt als die Schulen - und viel stärker besucht als noch im ersten Lockdown.

So melden etwa Wiens städtische Kindergärten eine Auslastung von rund 35 Prozent - Tendenz steigend: Im Laufe der nächsten Tage dürfte die Zahl an die 50 Prozent erreichen, heißt es. In Kärnten beträgt die Anwesenheit rund 30 Prozent, das ist dreimal so viel wie Ende März. Noch höher ist der Anteil in der Steiermark, auch im Burgenland wird jedes dritte der knapp 11.000 Kindergartenkinder in den Einrichtungen betreut. Im Frühjahrs-Lockdown blieben die Kleinsten dort noch fast flächendeckend daheim.

Massive Unterschiede zwischen Stadt und Land
Allein: Es gibt nicht nur zwischen den einzelnen Einrichtungen starke Unterschiede, sondern vor allem zwischen Stadt und Land. Die Städter bringen ihre Sprösslinge dieser Tage viel eher in der Kindergarten, als dies auf dem Land der Fall ist. So erklären etwa die „Kinderfreunde“ - mit 155 Standorten immerhin der größte private Träger in Wien -, dass die Auslastung etwa zwei Drittel beträgt.

Und man freut sich in der SPÖ-Organisation durchaus darüber: „Das zeigt, dass der Kindergarten als wichtige Bildungseinrichtung gebraucht und das Recht der Kinder auf Bildung ernstgenommen wird“, so Kinderfreunde-Chef Franz Prokop.

Sinkende Auslastung erwartet
Wiens Kindergärten der Nikolausstiftung melden mit derzeit 62 Prozent eine ähnlich hohe Auslastung - detto die Kindergärten von „Kinder in Wien“: Dort sind derzeit ebenfalls knapp zwei von drei der bei ihnen in Normalzeiten untergebrachten Kinder zugegen, im Hort sind es sogar noch mehr - man rechnet allerdings besonders im Hort mit einer sinkenden Auslastung in den kommenden Tagen, heißt es.

Klaus Knittelfelder und Sandra Schieder, Kronen Zeitung/krone.at

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