Nach Kritik

Apple senkt App-Store-Abgabe für „Geringverdiener“

Web
18.11.2020 13:20

App-Entwickler, die auf Apples App Store weniger als eine Million Dollar pro Jahr einnehmen, werden künftig eine niedrigere Abgabe für ihre digitalen Erlöse bezahlen. Statt der üblichen 30 Prozent müssen sie ab dem kommenden Jahr nur noch 15 Prozent zahlen, wie Apple am Mittwoch ankündigte. Der kalifornische Konzern erklärte, man wolle die Entwickler in der Corona-Krise unterstützen. Zugleich sieht Apple den Schritt als Evolution seines App Stores allgemein.

Das Programm wird mit dem kommenden Jahr starten. Als Basis werden die Erlöse des Jahres 2020 nach Abzug der bezahlten App-Store-Abgabe genommen. Betrugen diese bis zu eine Million Dollar, qualifiziert sich der Entwickler für die 15-Prozent-Abgabe für 2021. Sollten seine Einnahmen im kommenden Jahr dann die Millionen-Marke überschreiten, werden ab diesem Punkt die 30 Prozent fällig. Sinken die Erlöse später unter die Millionen-Schwelle, kann der Entwickler im darauffolgenden Jahr wieder am 15-Prozent-Programm teilnehmen. Das Modell soll dauerhaft gelten.

Apple hatte die Abgabe für digitale Produkte und Dienstleistungen bereits beim Start des App Store 2008 auf 30 Prozent festgesetzt. Die Abgabe wird etwa beim Verkauf von Apps, bei In-App-Käufen sowie dem Abschluss von Abos fällig. Bei Letzteren hatte Apple bereits 2016 die Abgabe ab dem zweiten Jahr von 30 auf 15 Prozent gesenkt.

Zank mit Epic Games und Spotify
Die 30 Prozent waren zuletzt unter anderem von kleineren App-Entwicklern als zu hoch kritisiert worden. Apple verwies bisher darauf, dass die Plattform ihnen Vorteile wie unkomplizierten Zugang zu Kunden und Sicherheit biete. Zugleich griffen einige große App-Anbieter wie Epic Games und Spotify das Geschäftsmodell der Download-Plattform insgesamt an. Die Macher des populären Online-Spiels „Fortnite“ verklagten Apple, weil sie In-App-Käufe ohne Abgabe anbieten wollen.

Der Musikstreaming-Marktführer Spotify wirft Apple unfairen Wettbewerb vor, weil der Konzern bei seinem hauseigenen Dienst Apple Music nicht von einer Abgabe auf die Abo-Erlöse belastet werde. Die Kontroverse um die App Stores geriet in den USA bereits auch ins Blickfeld der Politik.

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