krone.at-Kolumne

Lockdown: Schluss mit Sudern!

Österreich
18.11.2020 11:55

Keiner will ihn, jeder muss durch ihn zurückstecken und alle hoffen, dass das alles bald vorbei ist. Ja, der neuerliche Lockdown nervt. Aber die Suderei, die so mancher an den Tag legt, ist um nichts besser. Sie zeigt nur, dass es uns offenbar zu gut geht.

Natürlich ist die Situation für viele fordernd. Für Unternehmer, die sich abstrampeln, um ihren Betrieb aufrecht halten zu können. Für Arbeitnehmer, die zwischen Home-Office und Zukunftsangst jonglieren. Für Eltern, die sich einmal mehr doppelbelastet durch den Alltag kämpfen müssen. In irgendeiner Form trifft die weltweite Pandemie samt Maßnahmen uns alle. Den einen mehr, den anderen weniger. Soviel vorweg.

Zwei Wochen kein Shoppen: Wir werden daran nicht sterben!
Dennoch muss einmal klar gesagt werden, dass die raunzerte Endzeitstimmung, die so mancher angesichts des Lockdowns an den Tag legt, ganz schön nervt. Die Geschäfte sind zu, die Kinder zu Hause, man kann Tante Susi nicht besuchen fahren und überhaupt: wir alle werden wohl zwei Wochen und ein paar Zerquetschte ohne shoppen, Familientreffen, feiern oder dem liebsten Kaffeehaus auskommen. Wenn das der Preis dafür ist, um dieses elendige Virus einzudämmen: an diesem Verzicht werden wir bestimmt nicht sterben.

Die eigenen Kinder sind zu Hause? Weltuntergang!
Gerade was die Schulschließungen anbelangt, sind die Cassandra-Rufe so mancher ohne Schmunzeln nicht aushaltbar. Klar: nicht jeder ist mit Kindern, die sich selbst beschäftigen können, gesegnet. Auch richtig ist, dass das Lockdown-Betreuungssystem kein lückenloser Ersatz zur Schule ist. Dass diese Situation aber so manchen dazu veranlasst, zur Coronazeit eine Demo zur Schulöffnung zu veranstalten, hat schon etwas Überdramatisches. Die eigenen Kinder sollen zwei Wochen zu Hause bleiben? Eine Zumutung!

Viele Suderanten sollten dankbar sein
In dieser Situation wäre bei so manchem ein In-Relation-Setzen angebracht. Wenn Mühsal und Verzicht die einzigen Auswirkungen des Coronavirus sind, hat man allen Grund, sich glücklich zu schätzen. Viele der ewigen Suderanten sollten dafür dankbar sein. Denn einige hat die Pandemie das Leben von Angehörigen gekostet, viele den Arbeitsplatz und nicht wenigen den Betrieb und damit die Lebensgrundlage. Das sind jene, deren Leid Aufmerksamkeit verdient hat.

Mit Nichtstun können wir die Krise überstehen
Runtergebrochen geht es um zwei Wochen. Ja, die werden anstrengend. Einmal mehr kann sich aber ein jeder zusammenreißen, vor allem dann, wenn es doch so einfach ist, die Welt zu retten. Denn um diese Krise zu überstehen, müssen wir nichts anderes tun, als nichts zu tun. Und das ist wohl jedem zumutbar.

Katia Wagner, krone.at

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