Linzer aufgebracht

Stadt fällt Christbaum in denkmalgeschütztem Park

Oberösterreich
16.11.2020 14:36

Man könnte meinen, seit Faschingsbeginn am 11. November regieren wieder die Narren die Stadt! Oder warum fällt Linz sonst in einem denkmalgeschützten Park eine prächtige zig Jahre alte Tanne, um sie wenig später als Weihnachtsbaum vor dem Neuen Rathaus aufzustellen? Der zuständige Stadtrat, VP-Stadtvize Bernhard Baier, will jedenfalls nichts davon gewusst haben.

Der Bauernbergpark ist eine der bedeutendsten Parkanlagen weit über die Stadtgrenzen hinaus. Seit 2004 wurde die Parkanlage gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt unter Schutz gestellt. Sowohl die Pflege als auch die Gestaltung wurde in den vergangenen Jahren besonders behutsam und sorgfältig vorgenommen.

„Ich hätte so einer Baumfällung nie zugestimmt“
„Umso unverständlicher erscheint die heutige Baumschlägerung in der Bauernberganlage. Diese Maßnahme war weder mit mir als Grünreferent abgestimmt, noch wurde ich darüber im Vorfeld informiert. Es handelt sich um einen Alleingang der Verwaltung, der nicht ohne Konsequenzen bleiben wird. Ich hätte einer solchen Baumfällung sicher nicht zugestimmt“, betont Vizebürgermeister Bernhard Baier. „Zu Recht sind viele Menschen verärgert und aufgebracht. Mir geht es nicht anders. Schließlich laufen gerade intensive Bemühungen, mehr Bäume im Stadtzentrum zu pflanzen, und daher ist diese Baumschlägerung absolut nicht nachvollziehbar“, so Baier weiter.

Regeln wurden nicht eingehalten
Für Baumfällungen in Parks und Grünanlagen bestehen ganz klare Regeln, die auch mit der Baumrettungsinitiative vereinbart sind. Der interne Ablauf sieht vor, dass aufseiten der Verwaltung ein Gutachten zu jeder geplanten Baumfällung erstellt wird. Diese Empfehlung wird dem politischen Referenten vorgelegt und im Falle einer Freigabe der Baumrettungsinitiative übermittelt sowie auf der Webseite der Stadt Linz veröffentlicht. „Eine transparente Vorgehensweise, die auch in der Praxis bislang gut funktioniert. In diesem Fall allerdings nicht und das werde ich sicher nicht hinnehmen“, so Baier.

Damals, vor mittlerweile 15 Jahren, wurden übrigens einige Bäume im Bauernpark tatsächlich quasi als „Christbaumkultur“ gepflanzt, um als Weihnachtsbäume im öffentlichen Raum verwendet zu werden. 

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