System überlastet

Polizisten sind Briefträger für die Corona-Post

Symbolbild

(Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)

Die Zahl der Corona-Bescheide steigt täglich. In einigen Bezirken müssen sie von der Polizei zugestellt werden. Das überlastet das System.

Es gibt Tage, da müssen bis zu 50 Bescheide zugestellt werden. „Wir kündigen telefonisch unser Kommen an, legen den Brief hin und warten, bis ihn der Empfänger holt“, erzählt ein Polizist. Ein anderer sagt: „Wir machen sogar noch ein Foto als Beweis.“

Die Zustellung ist nicht in allen Bezirken so kompliziert. In einigen werden Bescheide per E-Mail verschickt. Die Polizei muss nur dann einspringen, wenn kein Bestätigungsmail retour kommt. In Klagenfurt wiederum ist das Ordnungsamt für solche Bescheide zuständig: Sie werden in kompletter Schutzausrüstung händisch zugestellt.

Polizeivertreter Bruno Kelz: „Man muss uns davon entbinden. Wir haben doch andere Aufgaben. Es ist wieder die Zeit der Dämmerungseinbrüche, wo wir vermehrt überwachen sollten.“ Außerdem müsse die Polizei ja auch die Einhaltung der Coronamaßnahmen überprüfen. Ebenfalls zeitaufwendig sei die Kontrolle der Personen, die sich in Quarantäne befinden. „Wir führen deshalb Gespräche.“