Tweetsalve gegen Biden

Trump: „Er hat gewonnen – weil Wahl geschoben war“

Ausland
15.11.2020 15:09

US-Präsident Donald Trump hat am Sonntag in einem Tweet erstmals geschrieben, dass sein Herausforderer Joe Biden die Präsidentenwahl gewonnen habe - und zugleich seine Vorwürfe bekräftigt, dass die Abstimmung manipuliert gewesen sei. Kurze Zeit später relativierte er seine Aussage jedoch schon wieder. „Er hat nur in den Augen der Fake-News-Medien gewonnen. Ich gestehe gar nichts ein!“, schrieb Trump.

Trump reagierte zuvor auf einen Tweet, in dem sich ein Moderator des TV-Senders Fox News darüber wunderte, wie Biden vorn liegen könne, wenn er einen schwachen Wahlkampf geführt habe, mit den Worten: „Er hat gewonnen, weil die Wahl manipuliert war.“ Es war somit zwölf Tage nach der Wahl das erste Mal, dass Trump die Worte „er hat gewonnen“ benutzte - allerdings gehen seine Klagen gegen das Wahlergebnis weiter. Trump verwies kurz darauf auf einen anstehenden Auftritt seines Anwalts Rudy Giuliani, der die Wahlfälschungen aufdecke. Wenige Stunden zuvor hatte er Giuliani das Kommando über die Klagen übertragen.

Trump: „Gestehe gar nichts ein!“
Wenige Minuten später schrieb Trump dann auf Twitter in Großbuchstaben: „Manipulierte Wahl. Wir werden siegen!“ In einem weiteren Tweet betonte er, dass er „nichts“ eingestehe. „Wir haben noch einen langen Weg vor uns. Das war eine manipulierte Wahl!“

Verschwörungstheorien zu Wahlniederlage
Während sich in den USA eine massive Corona-Welle aufbaut, tauchte der noch bis zum 20. Jänner amtierende Präsident immer tiefer in Verschwörungstheorien zu seiner Wahlniederlage ab. So twitterte Trump über Gerüchte, wonach bei der Stimmauszählung verwendete Software anfällig für Hackerangriffe gewesen sei und für ihn abgegebene Stimmen seinem Herausforderer Biden zugeschlagen habe. Behörden wiesen das zurück. Wahlsieger Biden bereitet sich weiter auf die Amtsübernahme vor. Dazu gehört insbesondere der Kampf gegen die Pandemie.

Trump verweigert Bidens Lager Zugang zur Regierungsinfrastruktur. Seine Anwälte reichten Klagen in mehreren Bundesstaaten ein, konnten bisher jedoch keine überzeugenden Belege für Wahlfälschungen präsentieren. Allein am Freitag scheiterten diverse Klagen in Pennsylvania, Michigan und Arizona.

Corona-Lage in USA verschlimmert sich
Der Präsident behauptete im Wahlkampf immer wieder, dass die USA in der Corona-Krise bald über den Berg seien. Tatsächlich verschlimmert sich die Lage: Am Freitag gab es mit 177.224 Neuinfektionen binnen 24 Stunden einen Höchstwert, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität hervorgeht. Am Samstag wurden 166.555 Neuinfektionen registriert - erstmals seit mehreren Tagen ein Rückgang. Inzwischen ergreifen zunehmend auch republikanische Gouverneure striktere Maßnahmen wie Masken-Vorschriften - jüngst in North Dakota und West Virginia.

Biden kommt nach der Wahl nach Berechnungen von US-Medien auf 306 Stimmen von Wahlleuten, während für einen Sieg 270 notwendig sind. Sein Vorsprung gilt aus ausreichend, um Neuauszählungen und auch einem Teilerfolg bisheriger Trump-Klagen standzuhalten. Bei seinem Sieg 2016 konnte Trump ebenfalls genau 306 Wahlleute auf seine Seite ziehen und sprach dann von einem „Erdrutschsieg“. In den USA wird der Präsident nicht direkt gewählt, sondern von den Wahlleuten, die dem Wahlergebnis in ihren Bundesstaaten folgen.

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