Nach dem schrecklichen Terroranschlag vom 2. November in der Wiener Innenstadt herrscht erhöhte Vorsicht. Erst vor wenigen Tagen stand eine Asylwerberunterkunft in Güssing im Fokus der Exekutive. Ein Bewohner war, wie berichtet, abgeführt worden. Der Verdacht gegen ihn, Mitglied einer terroristischen Vereinigung zu sein, hatte sich nicht erhärtet. Nach der Einvernahme war der Mann wieder auf freiem Fuß.
Wesentlich heikler war der letzte Einsatz der Polizei in Oberwart, der am Donnerstag bis in die frühen Morgenstunden dauerte. Mit einem Großaufgebot an Beamten, unterstützt von der Spezialeinheit Cobra, fand eine Hausdurchsuchung statt. Ein junger Tschetschene wurde festgenommen. Im Gegensatz zur Aktion in Güssing stellte die Polizei bei dem Verdächtigen im aktuellen Fall seine persönlichen Datenträger sowie zwei Messer als verbotene Waffen sicher. In Oberwart treibe sich der 22-Jährige erst seit geraumer Zeit herum, heißt es. Zuvor hielt er sich in Eisenstadt auf. Für den Tschetschenen klickten die Handschellen, er kam in die Justizanstalt.
Am Freitag wurde über den Festgenommenen die Untersuchungshaft verhängt, wie Roland Koch, Sprecher der Staatsanwaltschaft Eisenstadt, bestätigte. Die Ermittlungen seien erst am Anfang. Noch schweigt der Verdächtige. „Seine sichergestellten Datenträger werden nun ausgewertet“, sagte Koch. Der Polizeieinsatz in Oberwart steht laut derzeitigem Stand der Erhebungen nicht in einem Zusammenhang mit dem Terroranschlag von Wien.
Karl Grammer/Ch. Schulter, Kronen Zeitung
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