Einzigartige Datenbank

Steirische Forscher erfassen 45.000 Tierarten

Steiermark
14.11.2020 12:00

Es ist eine spannende wie gewaltige Herausforderung: Erstmals in der Geschichte soll die DNA sämtlicher heimischer Organismen analysiert und in einer Datenbank gespeichert werden. Davon profitieren künftig nicht nur Wissenschafter, sondern auch Lebensmittelkontrolleure, Leichenbeschauer oder etwa Forstwirte.

Eingewandert, eingeschleppt oder heimisch? Diese Frage ist mitunter gar nicht so einfach zu beantworten: „Die Bernstein-Waldschabe beispielsweise hat sich zuletzt aufgrund des Klimawandels vermehrt bei uns ausgebreitet. Das Problem: Sie sieht der Deutschen Schabe zum Verwechseln ähnlich“, erklärt Wolfgang Paill, Leiter der Abteilung Naturkunde am Universalmuseum Joanneum.

Die eine ist harmlos, die andere ist es nicht
Anrufe des Gesundheitsamtes würden sich daher häufen: „Während die neu eingewanderte Schabe im menschlichen Haushalt völlig harmlos ist, stellt das angestammte Exemplar eine echte Gesundheitsgefahr dar“, erzählt Paill.

Neue DNA-Datenbank
Statt wie bislang zeit- und kostenintensive Untersuchungen zur Abklärung vornehmen zu müssen, soll schon bald ein Blick in die neue, digitale DNA-Datenbank genügen: „Allein 45.000 verschiedene Tierarten, aber auch sämtliche Pflanzen und Pilze will man erfassen“, sagt Evolutionsbiologe Stephan Koblmüller von der Grazer Karl-Franzens-Universität.

Kooperation mehrerer Institutionen
Das große Plus des Aufsehen erregenden Projektes „ABOL - The Austrian Barcode of Life“, das unter Federführung des Naturhistorischen Museums Wien unter Mithilfe steirischer Institutionen entsteht: „Der Bogen spannt sich über das Entnehmen eines Tieres aus der Natur, über die Analyse dessen DNA-Sequenz bis hin zur Einbettung in eine wissenschaftliche Sammlung - das ist einmalig“, erläutert der Grazer Biologe.

Infos für breites Publikum
Da die Datenbank offen zugänglich sein soll, werden viele Interessensgruppen davon profitieren - Koblmüller: „Vom Forstwirt, der mit Schädlingen kämpft, bis zum Leichenbeschauer, der eine Maden-Analyse benötigt.“ Mehr Infos: www.abol.ac.at

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