Pfarrer löschte Brand

Bub (9) legte dreimal Feuer in Schwazer Kirche

Tirol
14.11.2020 09:00

Die Faszination eines neunjährigen Buben für Feuer hätte fast zu einer Katastrophe geführt. Dreimal zündelte der Tiroler Volksschüler in der Schwazer Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt, beim vierten Mal wurde er von der Polizei erwischt. Pfarrer Martin Müller konnte in einem Fall gerade noch das Schlimmste verhindern.

Beim ersten Mal am 5. November legte der Einheimische aus Schwaz ein Gotteslob auf brennende Opferlichter – zum Glück entstand kein richtiges Feuer. Einen Tag später hingegen war Pfarrer Martin Müller Retter in letzter Sekunde. „Kirchenbesucher haben mich verständigt, dass es im Gotteshaus Rauchentwicklung gebe“, erzählt Müller, „ich bin dann sofort in die Kirche und sah, wie Karton und ein Gotteslob auf einer Holzplatte brannten. Da habe ich einen Kübel Wasser geholt und das Feuer damit gelöscht.“ Anschließend erstattete der Pfarrer Anzeige.

Es folgten zwei Tage „Pause“, ehe es am vergangenen Montag neuerlich Brandalarm gab – wieder um die Mittagszeit. „Bei einer sogenannten Impulsstation, die wir zu Allerseelen errichtet haben, brannte eine Karte mit aufgeklebten Fotos“, schildert Müller. Die Flammen erloschen von selbst.

Bub flüchtete filmreif
Nach dieser Serie lauerte Dienstagmittag ein Stadtpolizist in Zivil in der Kirche. Dieser traute seinen Augen kaum, als ein Schulbub ins Gotteshaus kam und versuchte, mit einem Opferlicht das Elektrokabel für eine Türbeleuchtung anzuzünden. Die Polizei wollte einschreiten, der Neunjährige rannte jedoch in die Stadt davon. Dort schnappte ihn freilich wenig später eine Streife der Bundespolizei. Die Beamten brachten ihn zu seinen Eltern.

„Der Bub ist strafunmündig, wir müssen dennoch Anzeige erstatten“, informiert ein Polizist. Zudem wird die Kinder- und Jugendhilfe der BH informiert.

„Wir hatten großes Glück, der Schaden ist relativ gering“, sagt Pfarrer Müller. Er wünscht sich statt Strafe psychologische Hilfestellung für den Neunjährigen und dessen Eltern. „Er muss erkennen, was alles passieren hätte können. Für sein weiteres Leben sollen die Taten aber keine negativen Folgen haben.“

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