Rückschlag für Russen?

„Sputnik V“: Vier geimpfte Ärzte infiziert

Ausland
12.11.2020 17:07

Die Jubelmeldungen aus Russland, wonach einer der beiden bereits zugelassenen Coronavirus-Impfstoffe einen 92-prozentigen Schutz bietet, könnten zu voreilig gewesen sein. Denn es gibt mittlerweile vier Ärzte, die mit „Sputnik V“ geimpft wurden und sich dennoch mit dem Erreger SARS-CoV-2 infiziert haben. In Moskau versucht man zu beruhigen. Es könnte sich bloß um Zufälle handeln, heißt es.

Tatsache ist, dass ein Mediziner aus der Nähe der Stadt Kemerowo im Westen und drei Kollegen aus der Altai-Region im Süden Sibiriens positiv auf das neuartige Coronavirus getestet wurden - und das nur wenige Tage nach dem Erhalt der viel umjubelten Vakzine.

Vor Impfung negativ getestet
Nähere Details zu den Ärzten sind nicht bekannt. Allerdings wurden alle vier vor der Impfung negativ auf Covid-19 getestet. Den Behörden zufolge sollen sie allerdings erst eine von zwei Teilimpfungen, die für eine Entwicklung von Antikörpern notwendig sind, erhalten haben. „Sie hatten noch nicht genügend Zeit, Immunität zu erlangen“, teilte die Gesundheitsbehörde der Altai-Region zum Fall der drei dort erkrankten Mediziner mit.

Erklärend wurde hinzugefügt, dass die zweite Teilimpfung drei Wochen nach der ersten Injektion erfolge und sich erst nach drei weiteren Wochen die Wirkung des Impfstoffs vollständig entfalte. „Die Ärzte wurden dem Erreger zu früh ausgesetzt. Das ist die einzige Erklärung dafür“, hieß es in einem Statement.

Trotz der Krankheitsfälle hält die ungarische Regierung an ihren Plänen fest, „Sputnik V“ in Ungarn möglichst rasch zuzulassen. Nach Worten des ungarischen Außenministers Peter Szijjarto steht das mitteleuropäische EU-Land in fortgeschrittenen Verhandlungen mit Russland.

Ungarn hat großes Interesse an „Sputnik V“
Eine erste Probe für Tests könne bereits in eineinhalb Wochen in Ungarn eintreffen, sagte der Minister am Mittwochabend im staatlichen ungarischen Fernsehen. Allerdings benötigt Ungarn eine Zulassungsgenehmigung durch die EU. Derzeit verfügt keiner der russischen Impfstoffe über eine derartige Zulassung.

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