Cluster in Kärnten

Altenpfleger klagen: „Wir sind psychisch am Limit“

Kärnten
12.11.2020 06:53

Corona-Cluster in Kärntner Pflegeheim: 20 Mitarbeiter und 29 Bewohner wurden positiv auf das Virus getestet. Die Betreuer sind an der Grenze der Belastbarkeit. Ab Freitag gilt ein Besuchsverbot.

„Das ist unglaublich, wir sind so weit, dass wir entscheiden sollen, wer unserer Bewohner ins Spital darf und wer nicht“, klagt ein verzweifelter Mitarbeiter des Unterkärntner Pflegeheims, das seit Anfang November wegen eines Corona-Clusters gesperrt ist. Die Hälfte der 44 Pflegekräfte befindet sich bereits in Quarantäne, 29 Bewohner sind am Coronavirus erkrankt. Und es werden mehr: „Wir erwarten noch rund 80 Testauswertungen. Das dauert!“

Schutzkleidung geht zu Ende
Die Betreuer, die jeden Tag ihr Bestes geben, sind unterbesetzt und überfordert. Es fehle an vielem: Die Einwegmasken sind über elf Jahre alt, die FFP2-Atemschutzmasken fast aufgebraucht und die Schutzkleidung wird in den nächsten Tagen ausgehen. „Wir müssen nach jedem Gang zu einem erkrankten Bewohner die Bekleidung wechseln.“

Isolation ist das Schlimmste
Das Schlimmste ist die Isolation der Menschen: „Es gibt kaum noch soziale Ansprachen, dafür fehlt die Zeit.“ Das Personal ist psychisch am Limit: „Wir stehen an der Grenze der Belastbarkeit. Müssen sozusagen fast über Leben und Tod entscheiden ...“

Immer mehr Corona-Betten belegt
Dazu kommt, dass auch im Lavanttal immer mehr Corona-Betten belegt sind. Im LKH Wolfsberg hat man laut Gesundheitsreferentin Beate Prettner noch Kapazitäten. „Aber geplante Eingriffe werden bereits verschoben oder abgesagt“, so Prettner. In Hinblick auf Corona gäbe es aber noch Erweiterungspotenzial.

 Kärntner Krone
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