Zweite Welle voll da

Italien vermeldet den millionsten Corona-Fall

Italien setzt derzeit vor allem auf regionale Maßnahmen zur Eindämmung des Virus - Ärzte warnen nun vor einem Zusammenbruch des Gesundheitssystems.

(Bild: AP/Gregorio Borgia)

Seit Beginn der Epidemie im Februar haben sich in Italien bereits mehr als eine Million Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Auch bei der Anzahl der Todesopfer gab es zuletzt einen starken Anstieg - innerhalb der letzten 24 Stunden sind demnach 623 Tote mit oder an den Folgen einer Infektion verstorben.

Laut italienischem Gesundheitsministerium ist die Zahl der Infizierten seit dem Ausbruch der Pandemie in Italien am 20. Februar erstmals auf 1,028.424 gestiegen. Mit dem weiteren Anstieg der Infektionsfälle erreichten auch die Todeszahlen den höchsten Stand seit dem 11. April. Am Vortag waren es 578.

Die Lage in Italiens Spitälern wird zunehmend ernster.

(Bild: AP)

Ärzte fordern erneuten Lockdown
Die Zahl der bestätigten aktiven Fälle stieg von 590.110 auf 613.358. In Quarantäne befanden sich 580.833 Personen. Während sich die Zahl der in Spitälern behandelten Covid-19-Patienten gegenüber dem Vortag von 28.633 auf 29.444 erhöhte, sank hingegen die Zahl der Neuinfizierten innerhalb von 24 Stunden gegenüber Dienstag von 35.098 auf 32.961, so die Behörde.

Ärzte- und Krankenpflegerverbände warnten angesichts zunehmender Neuinfektionen vor einem Kollaps des Gesundheitswesens. Sie riefen die Regierung auf, statt Teil-Lockdowns auf regionaler Basis eine italienweite Ausgangssperre wie jene im vergangenen März und April zu verhängen. Nur so könne man die Infektionszahlen drücken und eine Auslastung der Krankenhäuser vermeiden.

Italiens Premier Giuseppe Conte

(Bild: AP)

Premier Giuseppe Conte erklärte, er bemühe sich, um Italien einen Lockdown auf gesamtstaatlicher Ebene wie im Frühjahr zu ersparen. Vieles hänge davon ab, ob die auf regionaler Basis ergriffenen Anti-Covid-Maßnahmen in den nächsten Tagen greifen werden.