Große Skepsis

Österreicher fühlen sich von Siri & Co belauscht

Web
12.11.2020 06:00

Ein Großteil der Österreicher fühlt sich von Siri und Alexa, aber auch Facebook abgehört. Das ergab eine am Mittwoch veröffentlichte Online-Umfrage des Internetwerbeberaters Otago unter 1000 Personen. Das hindert die Österreicher demnach aber nicht daran, via Internet einzukaufen.

Bei bekannten Sprachassistenten sind die im September Befragten sehr skeptisch. 74 Prozent glauben, dass Amazons Alexa oder Apples Siri sie - unerlaubterweise - abhören, 69 Prozent denken das über Smart-Home-Anwendungen und mehr als zwei Drittel meinen, dass Facebook mitlauscht. Sechs von zehn misstrauen diesbezüglich Online-Meetingplattformen, vier von zehn auch Spielkonsolen.

Bei Facebook sei er sich „relativ sicher“, dass es mithöre, sagte Markus Inzinger, Gründer und Geschäftsführer von Otago, bei einer virtuellen Pressekonferenz. Er habe unlängst mit einem Mitarbeiter über eine Automarke gesprochen und just am darauffolgenden Tag eine Werbung genau dieser Marke bekommen - obwohl er nicht auf der Website des Autoherstellers gewesen sei. Es sei naheliegend, dass Facebook gelauscht und die Daten für Werbezwecke verwendet habe. Die Facebook-App laufe am Handy meist mit, auch wenn man sie gerade nicht benutze.

Corona „Turbo“ für Online-Handel
Das alles hindert die Österreicher aber nicht daran, via Internet einzukaufen. Die Corona-Krise war ein „Turbo“ für den Online-Handel, so Inzinger. 22 Prozent gaben bei der Umfrage an, während der Pandemie mehr im Web zu shoppen, bei den Unter-30-Jährigen waren es sogar drei von zehn. Der neuerliche Lockdown werde den Trend zum Online-Kaufen weiter befeuern, glaubt Inzinger. Stationäre Händler erwarteten heuer kein rosiges Weihnachtsgeschäft. 

Ein Fünftel kauft Lebensmittel bereits online
Lebensmittel online zu kaufen, schließen immer noch 28 Prozent der Österreicher für sich aus, 2017 waren es noch 38 Prozent, so Inzinger. Ein Fünftel hat im letzten Jahr Lebensmittel online gekauft. Bei Medikamenten sind die Befragten geteilter Meinung: 29 Prozent kaufen Pillen und Co. bereits im Web ein. 27 Prozent können sich hingegen nicht vorstellen, diese im Netz zu erstehen - 2017 waren es übrigens weniger, nämlich 20 Prozent. Trotz gestiegener Skepsis waren 2020 Medikamente der Umfrage zufolge schon auf dem sechsten Platz der meistgekauften Produkte im Netz.

Bekleidung und Schuhe am häufigsten gefragt
Am häufigsten werden dem Report nach wie vor Bekleidung, Schuhe und Accessoires online geshoppt, gefolgt von Büchern, Kosmetik- und Pflegeartikeln sowie Haushaltsgeräten und Elektronik. Autos und Pflanzen wollen die Österreicher lieber in einem Geschäft kaufen, auch Online-Finanzberatung ist unbeliebt. Die herrschenden Geschlechterklischees bestätigten sich in der Umfrage: Frauen kaufen online viel öfter Kleidung, Kosmetik, Deko und Medikamente, Männer Elektronik, Computerspiele und Heimwerkerbedarf.

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