Wirbel um Skiort

Lech-Betreiber: Fehler wegen „enormen Zeitdrucks“

Wintersport
10.11.2020 15:50

Die Betreiber der „Flexenarena“ in Lech-Zürs haben sich nach Vorwürfen zu Gesetzesübertretungen bei der Errichtung der Weltcup- und Trainingsstrecke gerechtfertigt. In einem Schreiben an die Bevölkerung räumten sie „Fehler und Versäumnisse“ ein, dafür werde man auch die volle Verantwortung übernehmen. Anders als kolportiert lägen aber nur drei - nicht fünf - Anzeigen vor. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) tadelte zwar die Betreiber, bekannte sich aber zur Projektförderung.

Laut Darstellung der Verantwortlichen - genannt sind der Ski-Club Arlberg, die Ski-Zürs-AG und die Sportstätte Lech Zürs GmbH - beziehen sich die Anzeigen auf ein Schneedepot, auf Geländeveränderungen und auf die Beschneiung. Das zwischenzeitlich genehmigte Schneedepot sei in der Tat zu früh eingerichtet worden - mit der Errichtung eines solchen könne man aber nicht erst im Herbst beginnen, so die Betreiber. Die genehmigungskonform ausgeführten Geländeanpassungen habe man fünf Tage zu früh in Angriff genommen. Weiters seien Testversuche an der Beschneiungsanlage von der Behörde nicht als solche anerkannt und deshalb angezeigt worden.

Die Unterzeichner des Schreibens, darunter OK-Präsident Patrick Ortlieb und der neue Lecher Bürgermeister Stefan Jochum, erklärten, dass sie hinsichtlich des Projekts von allem Anfang an „bis zum heutigen Zeitpunkt“ unter enormem Zeitdruck gestanden seien. „Angesichts der sehr anspruchsvollen Terminsetzung und auf der Grundlage der für alle außergewöhnlichen und herausfordernden Situation haben wir unser Möglichstes getan, um - allen Widrigkeiten zum Trotz - einen Weltcupstart sowie einen Trainingsbeginn im November zu ermöglichen“, stellten sie fest. Dabei sei immer klar gewesen, „dass der nachhaltige Umgang mit unseren Ressourcen und der Schutz unserer Natur bei dem Projekt eine zentrale Rolle spielen muss, die wir weder zu irgendeinem Zeitpunkt marginalisiert noch anderen Interessen untergeordnet haben“.

Wallner erläuterte am Dienstag auf Journalisten-Anfrage, dass mit der „Flexenarena“ zwei Ziele verfolgt würden. Zum einen gehe es darum, den Ski-Weltcup nach Vorarlberg zurückzuholen, zum anderen habe man eine dauerhafte Trainingsstrecke installieren wollen. Die Übertretungen seien „wenig erfreulich“, die Strafverfolgung eingeleitet. Dennoch bekenne man sich zu den Zielen und zur ausgesprochenen Projektförderung im Umfang von 1,3 Millionen Euro. Bis jetzt sei kein Cent geflossen, die Förderung werde ab 2021 in vier Jahres-Tranchen ausbezahlt. Klar sei aber auch, dass „nur gefördert werden kann, was genehmigt ist“.

Der gesamte Finanzierungsbedarf der „Flexenarena“ beläuft sich auf 2,7 Millionen Euro, die Gemeinde Lech und die Ski-Zürs-AG haben jeweils 500.000 Euro zugesichert. 400.000 Euro sollen durch Sponsoring lukriert werden.

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(Bild: KMM)



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