„Mein größter Sieg“

Gruber kann Karriere mit Herz-Stent fortsetzen

Wintersport
10.11.2020 11:53

Der Nordische Kombinierer Bernhard Gruber kann seine Leistungssportkarriere trotz des im März erfolgten Einsetzen eines Stents als Folge einer Herzkranzgefäßverengung fortführen. Der 38-jährige Salzburger erhielt Anfang der Woche die Freigabe von seinen behandelnden Ärzten, wie der Österreichische Ski-Verband (ÖSV) am Dienstag bekanntgab. Die Rückkehr zum Spitzenniveau werde aber schwierig, wie der mehrfache WM- und Olympia-Medaillengewinner selbst angab.

„Der Weg zurück wird eine richtig schwierige Aufgabe, aber ich nehme sie an - Challenge accepted“, so Gruber in einer ÖSV-Aussendung. Allen voran überwog vorerst aber die Erleichterung, weiter Leistungssport betreiben zu dürfen. „Ich habe schon ein bisschen spekuliert, dass ich nicht mehr Grünes Licht bekomme, da Spitzensport nach einer Stent-Implantation ein sehr heikles Thema ist. Die Ärzte waren sich jedoch einig, dass ich wieder zu hundert Prozent fit bin, und das ist mein bisher größter Sieg. Es freut mich riesig, dass ich meiner großen Passion Nordische Kombination weiter nachgehen darf.“

Keine Garantie
Gleichzeitig schränkte der Gasteiner aber ein, dass das noch keine Garantie für die Rückkehr zu altem Spitzenniveau sei. „Ich habe noch keinen einzigen Sprung, kein Krafttraining und fast keine schnellen Trainings absolviert. Es muss auch nicht heißen, dass - auch wenn ich jetzt wieder hundert Prozent fit bin-, ich das im Wettkampf umsetzen kann.“ Viel werde sich im Kopf abspielen, vorerst hätten die Untersuchungen aber einmal alle Unklarheiten beseitigt. „Das Training werde ich immer in enger Abstimmung mit den behandelnden Ärzten absolvieren und mich laufend begleitenden medizinischen Checks unterziehen.“

Herzkranzgefäßverengung
Bei Gruber war im März nach anhaltendem Beklemmungsgefühl im Brustbereich eine Herzkranzgefäßverengung diagnostiziert worden. Mittels einer folgenden Herzkatheter-Untersuchung wurde ihm ein Stent zum Offenhalten des Herzkranzgefäßes eingesetzt. Nach monatelanger Reha und lockerem Training kam nun das erhoffte Grüne Licht der Ärzte. Der Vizeweltmeister von 2019 erhielt nach umfangreichen Untersuchungen in den letzten Wochen die Freigabe, wieder in den Hochleistungssport einzusteigen.

„Seine Werte und die Leistungsfähigkeit ist annähernd auf dem gleich guten Niveau wie vor einem Jahr, als er das letzte Mal bei uns zur sportmedizinischen Untersuchung war. Selbst mit umfangreicher Diagnostik konnten wir keine Auffälligkeiten feststellen, die gegen Belastungen auf Hochleistungsniveau sprechen“, sagte Josef Niebauer, der Kardiologe des Universitätsinstituts für Sportmedizin am Uniklinikum Salzburg.

Gruber sei sich aber auch darüber bewusst, dass er mit seiner Krankengeschichte immer ein höheres Risiko für ein Voranschreiten der koronaren Herzerkrankung und somit auch für entsprechende Ereignisse habe, so der Mediziner. „Aufgrund den aktuell guten Untersuchungsergebnissen steht vorerst jedoch einem Fortsetzen der Karriere nichts im Wege.“

ÖSV-Cheftrainer Christoph Eugen will Gruber die nötige Zeit geben. „Ich freue mich riesig für Berni, dass er das OK der Ärzte bekommen hat. Von uns bekommt er jede Zeit, die er für seinen Weg zurück benötigt“, sagte der Steirer.

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(Bild: KMM)



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