„Messaging Blitz“

Trump könnte noch mehr Öl ins Feuer gießen

Ausland
09.11.2020 11:05

Donald Trump hat offenbar nicht vor, mit Würde aus dem Amt des US-Präsidenten zu scheiden. Anstatt seine Wahlniederlage gegen den Demokraten Joe Biden einzugestehen, denken Trumps Wahlkampfmanager über eine „Info-Tour“ durch die Vereinigten Staaten nach. Auf diesem „Messaging Blitz“ soll der Republikaner laut CNN bei Kundgebungen neuerlich seine Position bekräftigen, der Wahlsieg sei ihm gestohlen worden.

Bei seinen Auftritten soll Trump das von ihm selbst vorgebrachte Argument untermauern, er sei deshalb nicht wiedergewählt worden, weil es bei der Stimmenauszählung in den wahlentscheidenden Swing States nicht mit rechten Dingen zugegangen sei. Ernsthafte Beweise für einen derartigen Wahlbetrug konnte Trump bislang allerdings nicht liefern.

„Schlimme Dinge sind passiert“
Trump zufolge seien Wahlbeobachter daran gehindert worden, die Auszählung zu überwachen. Hinter verschlossenen Türen seien „schlimme Dinge passiert, die unsere Beobachter nicht sehen durften“. Es seien auch Stimmen von bereits verstorbenen Personen für Biden gezählt worden, andere Stimmzettel wiederum verschwunden oder gar nicht oder zu spät ausgezählt worden, stellte Trump nach dem Wahltag in den Raum.

Trumps Kundgebungen beim „Messaging Blitz“ sollen im Stil einer Wahlkampfveranstaltung stattfinden. Neben anderen Unregelmäßigkeiten sollen dabei Todesanzeigen von Menschen präsentiert werden, die trotz ihres Ablebens bei der Wahl Stimmen abgegeben haben sollen, berichtet CNN unter Berufung auf drei verschiedene Quellen. Hinter der Idee zu dieser Info-Tour sollen vor allem Trumps Schwiegersohn Jared Kushner und der Rechtsanwalt Rudy Giuliani stecken.

Knappe Rennen in den Swing States 
In diversen umkämpften Bundesstaaten war Trump zu Beginn der Auszählung teilweise weit vor Biden gelegen. Im Laufe der Auszählung holte der Herausforderer allerdings stark auf und zog sogar am Amtsinhaber vorbei. Zuletzt lag der Fokus des öffentlichen Interesses vor allem auf Arizona, Nevada, Pennsylvania, North Carolina und Nevada.

Trump: „Es wird eine Menge Klagen geben“
Trump machte bereits unmittelbar nach der Wahl klar, dass er sein Amt nicht kampflos aufgeben wird. Er kündigte an, sich mit einer ganzen Serie von Klagen bis hinauf zum Obersten Gericht gegen eine Niederlage zu wehren. „Es wird eine Menge Klagen geben. Wir können nicht zulassen, dass eine Wahl auf diese Weise gestohlen wird“. In einigen Bundesstaaten sind Klagen schon eingereicht. In Michigan und Georgia wurden Beschwerden auch schon abgewiesen. Die Chancen auf juristische Erfolge für Trump werden generell als sehr gering eingeschätzt.

Keine Hinweise auf Wahlbetrug
Konkrete Anhaltspunkte für massiven Wahlbetrug gibt es keine. OSZE-Wahlbeobachter kamen zu dem Schluss, sie hätten „keinerlei Hinweise auf systemische Probleme finden können“. Selbst aus den eigenen Reihen musste Trump wegen seines Verhaltens harte Kritik einstecken.

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