Auch Schweizer dabei

Islamisten-Clan traf sich mit Attentäter in Wien

Wien
08.11.2020 16:55

Sommerliches Stelldichein in einem Park inklusive „Übernachtungsparty“ in der Wohnung des Attentäters - wie nun ans Licht kam, sollen sich im Juli mehr als ein Dutzend junger Dschihadisten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz in Wien getroffen haben. Dieses Treffen fand unmittelbar vor der Fahrt des Attentäters in die Slowakei statt, wo er Munition für ein Sturmgewehr kaufen wollte. Indessen wanderten zwei weitere verdächtige Mitwisser in U-Haft.

Während nun also zehn der 16 Verdächtigen aus dem Dunstkreis von Kujtim F. in Untersuchungshaft sitzen, wird immer deutlicher, wie groß das Dschihadisten-Netzwerk rund um den Attentäter tatsächlich ist. Wie nun durchsickerte, sei es Mitte Juli in Wien gar zu einem regelrechten „Drei-Länder-Islamisten-Gipfel“ gekommen. Organisiert vom späteren Killer.

Mehr als ein Dutzend IS-Sympathisanten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz sollen in der Bundeshauptstadt über mehrere Tage zusammengekommen sein, um „gemütliche Stunden“ im Park zu verbringen. Mit dabei auch jene vier Verdächtigen, die kurz nach der Terrornacht von den Eidgenossen bzw. dem deutschen Geheimdienst verhaftet wurden.

Observation ohne Konsequenzen
Das Quartett übernachtete bei der Auslandsreise gar in der Wohnung des Attentäters. Was die mutmaßliche Dschihadisten-Gruppe nicht ahnte: Sie wurde vom heimischen Verfassungsschutz (nach einem Tipp der deutschen Kollegen) die ganze Zeit über observiert. Wenige Tage später versuchte der Gemeindebau-Islamist dann, Munition in der Slowakei zu kaufen. Alles ohne Konsequenzen ...

Zumindest jetzt laufen die Ermittlungen (in allen drei Ländern) auf Hochtouren. Wusste einer von Kujtim F.s Islamisten-Freunden von seinem Anschlagsplan? Oder hat ihn gar unterstützt?

24.000 Fotos und Videos auf Plattform hochgeladen
Beeindruckend: Nicht weniger als 24.000 Fotos und Videos wurden in der Terrornacht von Zeugen auf die vom Bundeskriminalamt eingerichtete Upload-Plattform hochgeladen. 100 Ermittler waren für die Sichtungen im Einsatz.

Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung/krone.at

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