Wertvolle Artefakte

Archäologen stoßen in Gratkorn auf Kupferzeit-Siedlung

Steiermark
24.10.2010 17:05
Archäologen sind in Gratkorn auf Überreste einer Siedlung aus der Kupferzeit gestoßen. Die Fundstücke lassen erahnen, wie die Menschen in der Steiermark 4000 v. Chr. gelebt haben. Die Ausgrabungen dauern noch an, die Auswertung der Artefakte wird laut Bundesdenkmalamt wohl noch Jahre in Anspruch nehmen.

Bevor die Mur das Grazer Becken erreicht, durchbricht sie bei Gratkorn in einer Talenge mit steilen Felswänden die letzte Gebirgsschwelle. Hier erhebt sich am linken Flussufer der Kanzelkogel. In dieser exponierten Lage, so sind sich Archäologen sicher, lebten bereits vor sechs Jahrtausenden Menschen. Weil der Kanzelkogel - er liegt am Rande eines alten Steinbruchs - derart instabil ist, dass eine baldige Abtragung unvermeidbar ist, galt es, keine Zeit zu verlieren.

Holzbauten im Gipfelbereich vermutet
Was im Zuge der Ausgrabungen ans Tageslicht kam, ist eine kleine Sensation: Neben prächtig verzierter Gefäßkeramik, Stempeln, Spinnwirteln (dienten zur Herstellung von Wollfäden) und Webstuhlgewichten wurden Steinartefakte (Pfeilspitzen und Beile), bearbeitete Tierknochen, wie etwa Knochennadeln, Geweihgeräte sowie Steinperlen gefunden. Laut Bundesdenkmalamt ist davon auszugehen, dass im Gipfelbereich des Kanzelkogels einst Holzbauten standen.

Zudem wurden einige Gegenstände aus dem damals erstmals auftretenden Kupfer ausgegraben. Gusslöffelfragmente, auf denen Kupferreste entdeckt wurden, sind ein Hinweis darauf, dass das Metall auch vor Ort verarbeitet wurde. Die wissenschaftliche Auswertung der Fundstücke wird, so das Bundesdenkmalamt, noch Jahre dauern. Ob die Geschichtsbücher umgeschrieben werden müssen? Man wird sehen…

von Ernst Grabenwarter, "Steirerkrone"

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