Teilnahme freiwillig

Slowakei startet erneut gigantischen Massentest

Ausland
06.11.2020 18:47

Nach dem ersten Massentest in der Slowakei mussten sich über 38.000 Personen in Quarantäne begeben. Wie die Regierung in Bratislava bekannt gab, soll nun zum zweiten Mal ein großer Teil der 5,5 Millionen Einwohner des Landes einem Antigen-Schnelltest unterzogen werden. Die Teilnahme an der beispiellosen Aktion ist formell freiwillig - jenen, die keinen Test abgeben, droht jedoch eine rigorose Ausgangssperre.

Zuletzt wurden zwei Drittel der slowakischen Bevölkerung innerhalb von nur zwei Tagen auf das Coronavirus getestet. Auf diesem Weg will man jene symptomlosen Infektionen finden, die unwissentlich das Virus weiterverbreiten könnten. Zur Testung aufgerufen sind alle über zehn Jahre alten Bewohner, sowohl Inländer als auch Ausländer.

Quarantäne ohne Testung
Die Teilnahme an der beispiellosen Aktion ist formell freiwillig. Ab Montag fallen aber alle, die kein negatives Testergebnis vorweisen können, unter eine rigorose Ausgangssperre. Nicht einmal der Weg zur Arbeit ist ihnen erlaubt. Über 65 Jahre alten Personen empfiehlt die Regierung, nicht zum Test zu gehen, sondern für die Dauer der Pandemie lieber ganz zu Hause zu bleiben.

Vorbild für andere Länder?
In der ersten Runde am vergangenen Wochenende ließen sich über 3,6 Millionen Menschen auf das Coronavirus testen. Der populistisch-konservative Regierungschef Igor Matovic wertete die kurzfristig angekündigte Aktion als Erfolg, den sich andere Länder zum Vorbild nehmen könnten.

Die erste Testwelle sei ein großer Erfolg gewesen, erklärte Matovic seinen Anhängern auf Facebook - man konnte 3,6 Millionen Menschen auf das neuartige Coronavirus testen:

Die Ärztekammer kritisierte die Aktion indes als Verschwendung ohnehin knapper Ressourcen. Kommunalverwaltungen klagten, ohne ausreichende Information und Vorbereitungszeit in „die größte logistische Aktion in der Geschichte der Slowakei“ geworfen worden zu sein. Als Reaktion auf die Kritik änderte die Regierung ihren ursprünglichen Plan. Jenes Drittel der Bezirke, in denen die erste Runde besonders wenige Infektionen bestätigt hatte, muss nun nicht mehr mitmachen.

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