Neue „Krone“-Serie

Rapperin SanTra: „Lockdown schadet der Karriere“

Tirol
06.11.2020 16:00

Die „Tiroler Krone“ startet eine Serie, in welcher die Vielfalt der Tiroler Kulturszene anhand von Menschen aus der Veranstaltungsbranche präsentiert wird. Den Anfang macht die Rapperin SanTra aus Innsbruck.

„Die Erde im Fieber, im Fieber wir schwirren umher. Der Mensch, der will alles und immer noch mehr. Er breitet sich aus, wie das Plastik im Meer. Hab nichts in der Hand und der Dreck klebt noch dran. Ich entwickle einen Waschzwang und fang mit dem Putzen mal an. Bis morgen dann – dann fängt das Spiel von vorn an, von vorn an!“ Es sind Gedankensplitter wie diese, die blitzartig im Kopf aufleuchten, um von Sandra Neuner auf Papier gebracht zu werden.

Rap-Musik im Blut
Seit gut drei Jahren ist die 30-jährige Soziologin aus Innsbruck unter dem Künstlernamen „SanTra“ bekannt und die Auftritte mit der Band „F63.8“ sorgen in der alternativen Musikszene des Landes für Furore. „SanTra“ hat die Rap-Musik im Blut und punktet dazu mit ihrem erfrischenden Charisma und den selbstverfassten lyrischen Texten beim Publikum. Es war ein Mann, der die ehemals schüchterne junge Frau dazu brachte, über ihren eigenen Schatten zu springen, damit sie die Kraft fand, ihre Gefühle und Emotionen in starken Worten, unterlegt mit rhythmischer Musik, im Sprechgesang öffentlich kundzutun. „Die Trennung von meinem Ex-Freund brachte mich dazu, meine Trauer und den Verlust in dieser Art und Weise zu verarbeiten“, erzählt sie der „Krone“ mit einem Lächeln im Gesicht.

Noch in diesem Jahr werden die ersten Tonträger, zwei EP’s (Extended Play) namens „Viecher“, mit der Band und ein Solo-Album mit dem Titel „Tausendfüßler“ veröffentlicht. Das Geld, welches sie vor dem Kultur-Lockdown verdiente, fehlt nun – da man am Anfang einer Karriere Projekte umsetzen muss, die nun längerfristig nicht mehr finanzierbar sind. Sandras Empfindungen sind daher von tiefer Enttäuschung geprägt: „Darf man sich nicht in einem Beruf verwirklichen, der kreativ ist und mit dem man jeden Tag etwas Neues erleben darf?“

Hubert Berger, Kronen Zeitung

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