Wiederkehr im Gespräch

SPÖ-NEOS in Wien: „Gespräche auf Augenhöhe“

Wien
05.11.2020 18:30

Harte inhaltliche Brocken und ein pinker Vizebürgermeisterposten: Über konkrete Vorhaben hat die rosarote Koalition zwar Stillschweigen vereinbart, über die laufenden Verhandlungen sprach nun aber NEOS-Wien-Chef Christoph Wiederkehr mit der „Krone“.

„Krone“: Herr Wiederkehr, vor drei Wochen haben Sie Rot-Pink eine 50-prozentige Chance gegeben. Wie hoch ist die Chance, dass die Koalition zustande kommt, heute?
Christoph Wiederkehr: Die Aussichten sind noch besser, aber bis zur Zielgeraden bleiben weitere zwei Zwischenstopps. Es gibt mehrere härtere Brocken, aber eine gute Gesprächsebene auf Augenhöhe.

Und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Vizebürgermeister werden?
Es war bisher Usus, dass der Koalitionspartner Vizebürgermeister war. Ich gehe davon aus, dass das der Fall bleiben wird.

Welche Inhalte gehen SPÖ und NEOS gemeinsam an?
Die Schnittmengen sind, dass wir die Corona-Krise gut bewältigen wollen. Die Zahl der Arbeitslosen ist viel zu hoch. Der Lockdown wird zu massiven Folgen für die Wirtschaft führen.

Haben Sie ein Leuchtturmprojekt? Was wird sozusagen die Mariahilfer Straße der NEOS?
Dass die Talente von jedem Kind entfaltet werden, ist unser Leuchtturmprojekt. Gute Kindergärten und Schulen sind das wichtigste Zukunftsthema für Wien.

Das Bildungsressort gilt als Ihres. Werden Sie das politische System Wiens um 120 Millionen Euro erleichtern und den Betrag in die Bildung investieren, so wie Sie es früher gefordert haben?
Mehr Geld für die Bildung aufzustellen ist das Ziel.

Indem Sie etwa die Parteienförderung halbieren?
Die Parteienförderung zu halbieren war immer unser Ziel, weil sie im internationalen Vergleich in Wien und in Österreich sehr hoch ist. Die SPÖ ist da anderer Auffassung. Darum verhandeln wir gerade.

Was tun Sie dagegen, dass ein Drittel der Zehnjährigen in Wien nicht ausreichend rechnen, oder ein Fünftel der Pflichtschulabsolventen nicht sinnerfassend lesen kann?
Wir wollen auf jeden Fall die Sprachförderung im Kindergarten intensivieren.

Wie geht die sozialliberale Koalition mit Integration um?
Gute Bildung ist die beste Integrationspolitik. Es ist wichtig, dass Kinder, die hier aufwachsen, unsere Werte unterstützen. Bei dem Terroranschlag haben wir gesehen, dass einem jungen Erwachsenen der IS näher gestanden ist als unsere Werteordnung. Das ist inakzeptabel.

Interview: Maida Dedagic, Kronen Zeitung

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