Schuss durch WEGA

Neue Details: So wurde Attentäter ausgeschaltet

Wien
05.11.2020 15:06

Nach dem Terrorattentat mit vier Toten und mehr als 20 Verletzten am Montagabend in Wien haben Innenminister Karl Nehammer, Franz Ruf, der Generaldirektor für öffentliche Sicherheit, und der Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl Details zur Terrornacht sowie zum Ermittlungsstand bekannt gegeben. Demnach wurde der Täter infolge eines Schusses ins Schulterblatt getötet. Insgesamt 15 Verdächtige wurden seither festgenommen, acht von ihnen waren bereits verurteilt. Die Ermittlungen laufen auch in Zusammenarbeit mit dem FBI.

Wie berichtet, ging der erste Notruf um 20 Uhr ein. Nur drei Minuten später feuerte ein Polizist das erste Mal auf den Attentäter. Dabei handelte es sich um jenen 28-jährigen Beamten, der im Zuge des Feuergefechts am Oberschenkel getroffen wurde. Der Polizist musste notoperiert werden, mittlerweile ist sein Zustand stabil.

Um 20.09 konnte der Täter schließlich von Einsatzkräften der WEGA „neutralisiert“ werden. Laut Ruf wurde er am Schulterblatt getroffen, das Projektil durchschlug den linken Lungenflügel und verletzte in der Folge das Rückgrat.

Da der Täter augenscheinlich einen Sprengstoffgürtel trug - später stellte sich dieser als Attrappe heraus -, wurde zunächst ein Sprengstoffroboter zur Leiche geschickt.

Identität innerhalb von vier Stunden festgestellt
Wenig später konnte ein Foto des Attentäters angefertigt werden - dadurch konnte der 20-Jährige schnell durch den Verfassungsschutz identifiziert werden. Laut Nehammer sei die Identität des Mannes innerhalb von vier Stunden festgestellt worden. Noch in derselben Nacht wurden zahlreiche Hausdurchsuchungen durchgeführt.

Im Zuge der Ermittlungen konnten mittlerweile 15 Verdächtige festgenommen werden. Acht von ihnen waren bereits zuvor verurteilt - vier wegen terroristischer Straftaten, zwei wegen Gewaltdelikten und zwei wegen eines versuchten Ehrenmordes in Linz. Letztgenannte seien laut Ruf zu hohen Haftstrafen verurteilt worden. Einer wurde 2012 zu zehn Jahren Haft verurteilt und 2017 entlassen. Der andere zu fünf Jahren und sechs Monaten. Er wurde 2015 entlassen.

FBI in Ermittlungen involviert
Mittlerweile gibt es auch Spuren in andere Länder: Ein Ermittlungsstrang führt laut Nehammer in die Schweiz, dort wurden bereits zwei Verdächtige festgenommen. Zudem gebe es noch einen Strang in ein anderes Land. „Aus ermittlungstaktischen Gründen können wir dazu aber noch keine Details bekannt geben“, so Nehammer. Auch das FBI sei in die Ermittlungen involviert, man habe so „wesentliche Informationen erhalten“, erläuterte der Innenminister in der Pressekonferenz. Zudem seien zwei Beamte von Europol für Wien im Einsatz, um die hiesigen Behörden bei der internationalen Zusammenarbeit zu unterstützen.

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