Nicht nur Männer

Warum so viele in den USA Trump ihre Stimme geben

Ausland
05.11.2020 11:08

Dieser Präsident ist ein durch und durch amerikanisches Phänomen, der keineswegs nur bei Männern mit geringer Bildung beliebt ist: Warum so viele in den USA Donald Trump ihre Stimme geben.

Donald Trump ist ein durch und durch amerikanisches Phänomen. Während sich in Europa die überwältigende Mehrheit der Menschen niemals vorstellen könnte, diesen polternden Mann zu wählen, erfreut er sich in den USA bei fast der Hälfte großer Beliebtheit. Bundesweit kam Joe Biden aber auf gut drei Millionen Stimmen mehr als Trump.

Außenpolitik spielt bei amerikanischen Wahlen traditionell kaum eine bis gar keine Rolle. Trotzdem hat es Trump sicherlich genützt, dass er mit China auf hartem Konfrontationskurs ist und im Nahen Osten doch einiges bewegt hat, wie nachhaltig das auch sein mag oder eben nicht. Und auch der Truppenabzug aus Afghanistan kommt gut an.

Ein ganz wesentliches Wählermotiv sind die Wirtschaftsdaten, die - abgesehen vom Corona-Schock - in den vergangenen Jahren ausgezeichnet waren. Auch wenn das nicht wirklich Trumps Verdienst war, profitierte er sicher davon. Und mit seiner Steuerpolitik konnte er viele Reiche auf seine Seite ziehen.

Kampf um Stimmen der Frauen, Schwarzen, Pensionisten und Hispanics
Die umkämpften Wählergruppen waren allerdings die Frauen in den Vorstädten, die Schwarzen, die Hispanics sowie die Pensionisten und die Jugend. Bei Ersteren hatte Trump ganz klar die Nase vorne, weil die amerikanischen Rentner in der Mehrheit Republikaner sind. Junge Amerikaner hingegen tendieren schon lange nach links und wählen demokratisch. Wobei der 77-jährige Biden durch sein Alter sowie die Tatsache, dass er absolut kein linker, sondern ein Zentrumspolitiker ist, bei der Jugend nicht überall gut ankam.

Weiße Frauen köderte Trump, indem er ihnen Horrorvisionen ausmalte von Schwarzen-Ghettos, die unter Biden in den Vorstädten entstehen würden, und vor angeblich geplanten Streichungen der Mittel für die Polizei.

Bei den Schwarzen konnte Biden punkten, in wichtigen Staaten wie Florida wählten dafür sehr viele Hispanics Trump. Denn die aus Kuba oder Venezuela stammenden Menschen hassen alles, was politisch links steht. Und viele Amerikaner, die aus Mexiko stammen, lehnen weitere Zuwanderer ab, finden also Trumps Grenzmauer zu Mexiko gut.

Christian Hauenstein, Kronen Zeitung

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