Kopf-an-Kopf-Rennen

Demokraten holen Repräsentantenhaus, Senat nicht

US-Wahl
04.11.2020 12:19

Prognosen sagen voraus, dass die Demokraten bei den Kongresswahlen in den USA ihre Mehrheit verteidigen werden können. Doch im Senat dürfte ihnen das nicht gelingen: Mehrere republikanische Senatoren, die als Wackelkandidaten galten, konnten ihre Sitze verteidigen. In anderen Bundesstaaten gibt es ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Jeder Bundesstaat entsendet zwei Senatoren in den Kongress, bisher hielten die Republikaner eine Mehrheit von 53 der 100 Sitze. Heuer standen allerdings nur 35 dieser Sitze zur Wahl an - und 25 davon hielten Republikaner. Auch deshalb hofften die Demokraten auf den Gewinn einer Mehrheit im Senat. Dieser bestätigt unter anderem die Kandidaten für Regierungsposten oder das Oberste Gericht, was ihn besonders wichtig für einen Präsidenten macht.

Bisher konnten die Demokraten allerdings nur einen Sitz aufholen - sie hatten nach Berechnungen der Nachrichtenagentur AP 45 Sitze sicher, die Republikaner 47. Zwei unabhängige Kandidaten, die in diesem Jahr nicht zur Wahl standen, werden den Demokraten zugerechnet.

Astronaut holte Senatssitz in Arizona
Die Demokraten verloren - wie erwartet - den Senatssitz in Alabama. Der demokratische Senator Doug Jones wurde vom ehemaligen American-Football-Trainer Tommy Tuberville geschlagen, der für die Republikaner antrat. Gleichzeitig konnten die Demokraten aber den Republikanern zwei Sitze abnehmen. Im Bundesstaat Colorado setzte sich der Demokrat John Hickenlooper gegen den Republikaner Cory Gardner durch. Und in Arizona gewann der Astronaut Mark Kelly gegen die Republikanerin Martha McSally.

In Georgia wird Stichwahl erwartet
Die Demokraten könnten allerdings auch noch einen ihrer bisherigen Sitze verlieren - für Gary Peters in Michigan sah es während der Auszählung der Stimmen wie erwartet nicht gut aus. Außerdem konnte sich der Demokrat Jamie Harrison in South Carolina nicht gegen den bisherigen Vorsitzenden des Justizausschusses, Lindsey Graham, durchsetzen, obwohl Harrison die für eine Senatswahl außergewöhnliche Spendensumme von mehr als 57 Millionen Dollar (knapp 50 Millionen Euro) einsammelte. In Georgia wird es vermutlich eine Stichwahl der beiden bestplatzierten Kandidaten geben.

Demokraten bräuchten 51 Senatssitze für Mehrheit
Wie viele Stimmen man im Senat für die Mehrheit braucht, hängt davon ab, wer im Weißen Haus sitzt. Denn bei einem Patt von 50 zu 50 Stimmen kann der Vizepräsident eingreifen und mit seiner Stimme Abstimmungen entscheiden. Die Partei des Präsidenten braucht für eine Senatskontrolle also nur 50 Sitze, die Partei des unterlegenen Präsidentschaftskandidaten 51.

Klarer ist die Lage im Repräsentantenhaus, das komplett zur Wahl stand. Die TV-Sender NBC und Fox News prognostizierten, dass die Demokraten ihre Mehrheit dort behalten werden. Sie hielten bisher 232 der 435 Sitze in der Kongress-Kammer. Am Mittwochvormittag (MEZ) wurden nach Berechnungen der Nachrichtenagentur AP 181 Demokraten und 173 Republikaner gewählt.

Die demokratische Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, verteidigte in Kalifornien mit Leichtigkeit ihren Sitz. Die 80-Jährige hatte bereits deutlich gemacht, dass sie sich wieder um den Führungsposten bewerben wolle.

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