YouTube-Serie

„Sassy Justice“: Deepfake der South-Park-Macher

Web
04.11.2020 11:22

Mit ihrer Animationsserie „South Park“ haben Trey Parker und Matt Stone Fernsehgeschichte geschrieben. Mit „Sassy Justice“ (etwa „freche Gerechtigkeit“) haben die beiden Produzenten nun eine neue Comedy-Serie auf YouTube aus der Taufe gehoben. Die Besonderheit: Sie macht von sogenannten Deepfakes Gebrauch, um die Gesichter Prominenter mit KI-Technologie in die Videos hineinzumanipulieren.

Im Mittelpunkt von „Sassy Justice“ steht Fred Sassy, ein amerikanischer Verbraucherrechtsanwalt und Reporter für „Cheyenne News at 9“, einem lokalen Fernsehsender in Cheyenne, Wyoming. In seiner wöchentlichen Sendung „Sassy Justice“ kämpft er laut YouTube-Videobeschreibung „für den einfachen Mann“ in seiner Heimatstadt. In der ersten Folge deckt der Reporter „die Gefahren auf, die sich hinter manipulierten Videos verbergen, die zunehmend im Internet auftauchen.“

So weit, so realistisch. Stutzig machen sollte Zuseher allerdings die Tatsache, dass Fred Sassy eine mehr als deutliche Ähnlichkeit zu Donald Trump aufweist. Zahlreiche Gäste vor der Kamera des Reporters wirken ebenfalls seltsam vertraut, verhalten sich aber ganz und gar nicht so und tun stattdessen merkwürdige Dinge. So preist ein Facebook-Chef Mark Zuckerberg verblüffend ähnlich aussehender Teleshopping-Verkäufer etwa nur mit einem BH bekleidet die Vorzüge einer Dialyse an.

Faszinierend gefährlich
Der Humor ist gewohnt schwarz und vulgär, ganz nebenbei demonstriert die Serie jedoch auf eindrucksvolle Weise, wie täuschend echt sogenannte Deepfakes inzwischen wirken können und welche Risiken die mittels künstlicher Intelligenz erstellen Aufnahmen damit bergen. Clint Watts vom Foreign Policy Research Institute hatte bereits im Sommer vergangenen Jahres davor gewarnt, dass derart manipulierte Videos „zu physischen Mobilisierungen unter falschen Vorwänden anstacheln, Krisen der öffentlichen Sicherheit auslösen und Gewaltausbrüche auslösen“ könnten.

Anlass war damals die Veröffentlichung eines Videos, in dem Facebook-Chef Mark Zuckerberg vermeintlich mit der Kontrolle von Milliarden „gestohlener“ Daten prahlte. „Stellt euch das eine Sekunde lang vor: Ein Mann mit totaler Kontrolle über Milliarden gestohlener Daten über Menschen, alle ihre Geheimnisse, ihre Leben, ihre Zukunft“, so der 35-Jährige in dem Video, das vom britischen Künstler Bill Posters im Rahmen seines Projekts Spectre über den gefährlichen Einfluss neuer Technologien und sozialer Netzwerke im Internet erstellt wurde.

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