Nach Anschlag in Wien

Terrorwarnstufe in Großbritannien erhöht

Ausland
03.11.2020 18:45

Sämtliche europäische Politiker, die sich nach dem Anschlag in Wien zu Wort gemeldet haben, betonten, dass es sich um einen Angriff auf die demokratische Gesellschaft, die europäischen Werte und letztlich auf Europa gehandelt habe. Tatsächlich rechnen britische Sicherheitsbehörden mit einer neuen Terrorwelle. Am Dienstag wurde aus diesem Grund die Terrorwarnstufe im Vereinigten Königreich erhöht.

Sie wurde von „substanziell“ auf „ernst“ und damit auf die zweithöchste Stufe hinaufgesetzt. Das bedeutet, dass terroristisch motivierte Angriffe für „sehr wahrscheinlich“ gehalten werden. Innenministerin Priti Patel sprach von einer „Vorsichtsmaßnahme“. Es läge keine „spezifische Bedrohung“ vor. Die Öffentlichkeit solle weiterhin erhöhrte Aufmerksamkeit an den Tag legen und „jede verdächtige Aktivität der Polizei melden“, so die Ministerin weiter.

Premierminister Boris Johnson zeigte sich am Dienstag „zutiefst schockiert“ über die Terrornacht in Wien. „Die Gedanken Großbritanniens sind bei den Menschen in Österreich - wir stehen vereint mit Ihnen gegen den Terror“, betonte der Regierungschef.

Terrorexperte: „Gewaltideologie des IS ist noch da“
Seit dem Attentat auf die Redaktion des Satiremagazins „Charlie Hebdo“ in Paris im Jänner 2015 kamen bei Terroranschlägen in Europa Hunderte Menschen ums Leben, Tausende wurden teils schwer verletzt. Der deutsche Terrorismusexperte Rolf Tophoven hat die zuletzt vom Terrorismus betroffenen Länder wie Frankreich und Österreich aufgerufen, ihre Erkenntnisse über den militanten Islamismus noch intensiver auszutauschen. Diese Staaten sollten gemeinsam mit Deutschland besonders den Nahen und Mittleren Osten im Blick haben, dazu zähle auch die Türkei, sagte Tophoven am Dienstag in einem Interview mit der APA.

Der deutsche Terrorismusexperte warnte, die Terrormiliz Islamischer Staat sei zwar in der öffentlichen Wahrnehmung in Syrien und im Irak geschlagen, „aber in Wirklichkeit ist er nicht besiegt“. Der IS habe eine professionelle Medienstrategie und seine Anhänger zuletzt dazu aufgerufen, in ihren Heimatländern zu bleiben und nicht nach Syrien zu kommen. „Die Gewaltideologie des IS ist noch da.“

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