Traurige Gewissheit

Vierfacher Vater auf Berg in den Tod gestürzt

Oberösterreich
03.11.2020 07:00

Riesenschock in Steinbach am Ziehberg in Oberösterreich: Ein vierfacher Familienvater war am Sonntagvormittag zu einer langen Wanderung über fünf Gipfel bis zur Kremlmauer aufgebrochen. Als der 33-Jährige abends nicht heim kam, erstattete seine fünf Jahre jüngere Ehefrau am Abend schließlich Anzeige. Am Montagnachmittag wurde die Leiche unterhalb der Kremsmauer aufgefunden.

Die 28-Jährige erstattete am Sonntag gegen 22.40 Uhr Vermisstenanzeige. Sie gab an, dass ihr Ehemann Thomas H. (33)am Vormittag eine Tour in die Berge unternommen haben könnte, weil sie den Rucksack und die Bergschuhe nicht finden könne. Eine Fährtensuche mit Diensthunden bestätigte ihre Vermutung. Dann wurde entschieden, die Suche zu unterbrechen und am Montag ab 6 Uhr weiterzuführen.

Gipfelbuch-Eintrag
Alpinpolizisten und Bergretter der Ortsstellen Grünau, Steyrling und Kremstal sowie Feuerwehren suchten gemeinsam. Anhand von Eintragungen des Abgängigen in den Gipfelbüchern der umliegenden Gipfel und Befragungen von Zeugen konnte die Route ermittelt werden, so Werner Helmberger von der BRD Kirchdorf: „Er ist zu Fuß von zu Hause weg, gegen 11.30 Uhr vom Mittagsstein zum Pfannstein, dann weiter zum Kaibling, Thörl und auf die Kremsmauer gestiegen.“

In Schotterrinne
Am späten Nachmittag wurde leider zur Gewissheit, was sich in den Stunden zuvor bereits abgezeichnet hatte. Die Leiche von Thomas H. wurde am Montag gegen 15.15 Uhr mit dem Bundesheerheli entdeckt. Der Bergsteiger war am Heimweg auf der Nordseite der Kremsmauer etwa 150 bis 200 Meter tief eine Felswand hinabgestürzt und lag in einer Schotterrinne. Erst im Vorjahr war ein 56-Jähriger aus Nußbach auf der Kremsmauer ebenfalls tödlich verunglückt.

Familie hatte erst Haus gebaut
In der 860-Einwohner-Gemeinde Steinbach am Ziehberg ist die Bestürzung riesig. Bürgermeisterin Bettina Lancaster: „Die Familie hat vier Kinder, eines ist elf, drei davon sind unter sechs Jahre alt, ein Baby ist nicht einmal ein Jahr alt. Wir sind alle ganz fertig, weil uns die Familie so riesig leidtut.“ Das Kriseninterventionsteam kümmerte sich um die Witwe und ihre Kinder. Das junge Ehepaar hatte erst vor etwa fünf Jahren in Steinbach ein Haus gebaut.

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