Sorge in Tirol

Ärzte warnen: „In drei Wochen sind wir am Limit“

Tirol
03.11.2020 08:00

In den Tiroler Spitälern wird es eng. Immer mehr Ärzte warnen vor einer Überlastung, wenn die Corona-Fallzahlen weiter so rasch steigen und die Lockdown-Maßnahmen nicht greifen. In Tirol hat sich die Zahl der Covid-19-Patienten in Spitälern innerhalb von zwei Wochen vervierfacht. 

Gesundheitsminister Rudolf Anschober führte am Montag einmal mehr den Ernst der Lage mit Zahlen zu den schwindenden Kapazitäten in den Krankenhäusern vor Augen. Auch Tirols Landeshauptmann Günther Platter und seine Stellvertreterin Ingrid Felipe holten sich für ihren Appell an die Bevölkerung Verstärkung von jenen, die das schlimmste Antlitz einer Corona-Erkrankung im Krankenhaus täglich vor Augen haben.

Alexandra Kofler, ärztliche Direktorin der Klinik Innsbruck, und ihr Amtskollege Ewald Wöll aus Zams lassen keinen Zweifel daran, dass es jetzt wirklich eng wird. „Steigen die Infektionszahlen weiter so rasch, sind wir spätestens in drei Wochen am Limit“, befürchtet Wöll.

Zahl der Patienten in Spitälern vervierfacht
An der Klinik Innsbruck waren mit Stand Montag 19 Covid-19-Patienten auf der Intensivstation. „Vor einer Woche hatten wir sieben. Es geht rasant nach oben“, bestätigt Kofler Wölls Diagnose. In Tirol hat sich die Zahl in den Spitälern innerhalb von zwei Wochen vervierfacht - 226 Frauen und Männer müssen aktuell in einem Krankenhaus versorgt werden, davon 36 auf einer Intensivstation. LH Platter sieht daher den Lockdown als „alternativlos“: „Aus Erfahrung wissen wir, dass es sich in den Krankenhäusern erst wieder entspannt, wenn wir die Zahl der Neuinfektionen deutlich einbremsen.“

Routinebetrieb „so lange wie möglich“ erhalten
Alle beteuern, dass in Tirols Spitälern versucht werde, neben der Versorgung von Covid-19-Patienten den Routinebetrieb zu erhalten. Eine Verschiebung nicht dringender Operationen schließt aber keiner mehr aus. Kofler: „Wir fahren eine andere Strategie als im Frühling, wollen den normalen Betrieb weiterlaufen lassen – so lange es geht.“ Dass Ärzte und Pflegekräfte im Bedarfsfall trotz positivem Corona-Test weiterarbeiten, verteidigt Kofler: „Das betrifft nur jene, deren Viruslast extrem gering ist. Das lässt sich verantworten. Sonst droht uns eine Personalnot.“

Erste Grippepatienten auch schon im Spital
Beunruhigend: Kofler wie Wöll berichten, dass auch schon die ersten Grippepatienten dieser Saison eingeliefert wurden.

Claudia Thurner, Kronen Zeitung

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