Supernachhaltig

Seat will Fahrzeugteile aus Reisabfall herstellen

Motor
02.11.2020 16:33

Künftig könnte es in der Autoindustrie eine Spur interessanter sein, ob irgendwo ein Sack Reis umfällt: Seat testet den Einsatz von Reishülsen, die bei der Verarbeitung von Reis übrig bleiben, als Rohstoff für Fahrzeugteile. Etwa für Teile der Heckklappe oder den doppelten Ladeboden.

(Bild: kmm)

Jedes Jahr werden weltweit mehr als 700 Millionen Tonnen Reis geerntet. Beim Schälen des Reises fallen etwa 140 Millionen Tonnen Reishülsen ab, die bislang meist als wertloses Nebenprodukt entsorgt wurden. 12.000 Tonnen entfallen auf die Genossenschaft der Reisproduzenten in Montsìa in Katalonien, die pro Jahr Erträge von rund 60.000 Tonnen Reis hat. Die Reishülsen wurden bisher verbrannt.

Nun hat das spanische Unternehmen Oryzite eine gleichermaßen innovative wie nachhaltige Verwendung gefunden und ein Material entwickelt, das mit anderen hitzestabilen und thermoplastischen Verbundstoffen vermischt und geformt werden kann.

Dieses neuartige Rohmaterial, wie die Herstellerfirma Oryzite genannt, wird derzeit auf seine Tauglichkeit für die Fertigung von Ausstattungselementen für den Seat Leon getestet. „Wir sind auf der Suche nach neuen Materialien, die unsere Fahrzeuge nachhaltiger machen. Durch die Verwendung der Reishülsen hoffen wir, den Anteil an Kunststoffen und erdölbasierten Rohstoffen in unseren Fahrzeugen künftig deutlich reduzieren zu können“, erklärt Joan Colet, einer der Ingenieure von Seats Entwicklungsabteilung für Innenausstattung.

Weniger Gewicht, weniger CO2-Emissionen
Seat erprobt mit dieser Mischung zunächst die Fertigung von Fahrzeugteilen, die bislang rein aus Kunststoffen bestehen. Dazu gehören beispielsweise Teile der Heckklappe, der doppelte Ladeboden oder der Dachhimmel. Äußerlich lassen sich die neuen Fahrzeugteile nicht von den konventionellen unterscheiden. Durch ihre Leichtbauweise wiegen sie allerdings deutlich weniger. Das bringt Vorteile für das gesamte Fahrzeug, sagt Joan Colet: „Durch die leichteren Bauteile reduziert sich auch das Gewicht des Fahrzeugs. Dadurch sinkt wiederum der CO2-Ausstoß. Zudem verbessern wir den ökologischen Fußabdruck des Fahrzeugs, weil wir einen erneuerbaren Rohstoff verwenden, der Teil der Kreislaufwirtschaft ist. Unsere Fahrzeuge werden dadurch gleich in mehreren Aspekten umweltfreundlicher.“

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(Bild: kmm)



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