Reaktionen zu Lockdown

WK-Präsident Walser: „Firmen brauchen Hilfsgelder“

Tirol
02.11.2020 09:00

Lob und Tadel kommt von der Tiroler Wirtschaftskammer für den nun verordneten „Lockdown light“. Präsident Christoph Walser rügt die Bundesregierung: „Viele Unterstützungen vom Frühjahr sind immer noch ausständig.“ Und er erneuert eine zentrale Forderung der Unternehmer: „Schulen, Kindergärten müssen offen bleiben.“

Die am Samstag präsentierten Maßnahmen sind für Tirols WK-Präsident Christoph Walser „eine Katastrophe für unsere gebeutelten Betriebe“. Gerade die Unternehmen hätten in den vergangenen Wochen vorbildlich unter Beweis gestellt, wie zuverlässig sie den Schutz von Mitarbeitern und Kunden wahrnehmen. Aus diesem Grund war in den Verhandlungen mit der Bundesregierung klar, dass ein zweiter kompletter Lockdown in einer Katastrophe enden würde. „Man ist unserer Argumentation gefolgt und lässt Handel, Produktion sowie persönliche Dienstleister weiterarbeiten. Kindergärten und Unterstufen bleiben ebenfalls geöffnet, was für unsere Mitarbeiter eine große Erleichterung ist“, so Walser.

Nur zwei Prozent der Infizierten in der Gastro
Ein Wahnsinn sei der Lockdown aber für die Gastronomie und Hotellerie. „Nur zwei Prozent der Ansteckungen gehen auf die Gastronomie zurück. Und genau dieser Branche zieht man jetzt komplett den Boden unter den Füßen weg“, wettern Tourismusobmann Mario Gerber und Wirtesprecher Alois Rainer. Jetzt stünden viele Betriebe finanziell, emotional und auch persönlich mit dem Rücken zur Wand – auch wenn der Sommer besser war, als befürchtet. „Reserven wurden während des ersten Lockdowns aufgebraucht. Jetzt ist die Situation für viele Tourismus- und Freizeitbetriebe mit ihren Familien, ihren Mitarbeitern und nicht zu vergessen mit ihren Zulieferern äußerst dramatisch“, zeigen die beiden WK-Touristiker auf. Neben dem „Törggelen“ und dem „Ganslessen“ fallen heuer mit größter Wahrscheinlichkeit auch alle Weihnachtsfeiern aus. „Das reißt natürlich sehr große Löcher in unsere Budgets. Da braucht es dringend Entschädigungszahlungen – aber ohne, dass diese mit dem ersten Lockdown gegenverrechnet werden“, fordert Wirt Alois Rainer.

Verhandlungen mit Regierung erfolgreich
Apropos Entschädigung: In den Gesprächen mit den Vertretern der Bundesregierung wurden von der Wirtschaftskammer umfangreiche Entschädigungen für die Lockdown-Opfer gefordert. „Es ist uns in den Verhandlungen gelungen, ein neues Hilfspaket in der Höhe von 80 Prozent des Umsatzes zu erreichen“, betont Präsident Walser. Dieses Hilfspaket sei für die Wirte und Hoteliers überlebenswichtig! Der Tiroler WK-Präsident will die Bundesregierung allerdings an ihren Taten messen: „Das Geld muss schnell bei unseren Unternehmen ankommen. Wir warten noch immer auf die Entschädigung aus dem Epidemiegesetz. Dasselbe gilt für den Fixkostenzuschuss 2. Die Betroffenen haben noch nicht einen Euro gesehen!“

Markus Gassler, Kronen Zeitung

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