Es sind aus Salzburger Sicht brisante Zeilen, die bisher unentdeckt im Bericht der Ischgl-Kommission geblieben sind.
Hotelier hat Antikörper
So erzählt der Bericht auch vom Besuch des Hoteliers Peter Zangerl auf der Gast-Messe im November 2019 in Salzburg. Rund vier Monate später geriet die Apres-Ski-Bar Kitzloch seines Sohnes Bernhard in dem Tiroler Ski-Mekka als weltweiter Corona-Hotspot in die Negativschlagzeilen. Bei dem Hotelier wurden später Antikörper festgestellt. Zangerl war infiziert. „Er erinnert sich nicht an signifikante Symptome, hat sich aber im Oktober/November nicht gut gefühlt“, heißt es dazu über Zangerl im Ischgl-Bericht. Und weiter: „In dieser Zeit hat er die Salzburger Messe besucht, zu der aus ganz Europa Leute gekommen sind.“
Vielleicht wollte er von Ischgl ablenken.
Kommissionschef Ronald Rohrer
Die ersten bestätigten Corona-Fälle im chinesischen Wuhan traten jedoch erst mit Ende Dezember auf. „Es steht so im Bericht, weil er es so gesagt hat“, erklärt Kommissionschef Ronald Rohrer die Passage. „Vielleicht wollte er von Ischgl ablenken“, mutmaßt Rohrer. Für Zangerl selbst eine „absurde Unterstellung“, wie er betont. Er habe nach dem Messe-Besuch verdächtige Symptome gehabt und der Kommission eine ehrliche Antwort geben wollen.
Wo hat sich Tiroler Hotelier angesteckt?
Eine Verbreitung des Virus vor den weltweit ersten Infektionen sei zudem nicht unrealistisch, meint Zangerl. Landeskliniken-Infektiologe Richard Greil sieht für solche Theorien jedoch nur „ein klein wenig Evidenz“. Von einer Verbindung zwischen dem Virenherd Ischgl und der Salzburger Gastronomiemesse hält er nichts. „Dafür gibt es wissenschaftlich und klinisch gesehen überhaupt keine Hinweise.“
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