Drogen-, Waffenhandel

Polizei sprengt kriminelle Telegram-Chatgruppen

Web
30.10.2020 11:43

Im Kampf gegen Cyber-Kriminalität haben das deutsche Bundeskriminalamt und die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main mehrere kriminelle Chats im umstrittenen Messengerdienst Telegram mit Tausenden Mitgliedern gesprengt. Insgesamt seien neun Chatgruppen mit rund 8000 Mitgliedern „übernommen und sichergestellt“ worden, teilten die Ermittler am Freitag mit. Auch in Österreich kam es zu Razzien. In den Gruppen wurde demnach unter anderem mit Drogen und Waffen gehandelt.

Die bundesweiten Ermittlungen gegen Administratoren entsprechender Gruppen sowie dortige Händler seien seit Anfang Juni geführt worden und hätten bislang zur Identifizierung von 28 Beschuldigten geführt, gegen die am Donnerstag Durchsuchungsbeschlüsse in 30 Objekten vollstreckt worden seien, hieß es in einer Mitteilung des Bundeskriminalamts. Auch in Österreich wurden demnach durch die Staatsanwaltschaft Feldkirch mit der Polizei Vorarlberg zeitgleich Durchsuchungen durchgeführt. Die Beschuldigten stehen im Verdacht, unerlaubt Handel mit Betäubungsmitteln, gefälschten Dokumenten, illegal erlangten Daten und anderen inkriminierten Gütern über Telegram betrieben zu haben.

Neun Chatgruppen des Messengers mit rund 8000 Mitgliedern konnten „übernommen und sichergestellt“ werden, darunter unter anderem „SilkRoad“, „Marktplatz//Schwarzmarkt“, „GermanRefundCrew“ oder „Cracked Accounts Shop“. Die übernommenen Kanäle und Gruppen wurden mit einem entsprechenden „Sicherstellungsbanner“ versehent:

Bei den Durchsuchungen der Wohnungen der Tatverdächtigen konnten laut Bundeskriminalamt zudem über vier Kilogramm Betäubungsmittel, acht Waffen und 8000 Euro Bargeld sowie zahlreiche weitere Beweismittel, insbesondere Smartphones und diverse Datenträger, sichergestellt werden.

Alternative zum Darknet
Bei dem Handel mit illegalen Waren und Dienstleitungen über Telegram handelt es sich laut Bundeskriminalamt um eine Alternative zu Handelsplattformen im Darknet. Dabei erfolge in den teilweise öffentlich zugänglichen Kanälen und Chatgruppen des Messengers die Anbahnung der illegalen Geschäfte, etwa durch mit Bildern beworbene Angebote oder durch Listen verifizierter Händler. Die Abwicklung der illegalen Geschäfte zwischen Händler und Käufer erfolge danach in separaten Chats zwischen einzelnen Telegram-Nutzern, hieß es.

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