Prozess in Wels:

Ex-Richter zu neun Monaten bedingt verurteilt

Oberösterreich
29.10.2020 20:00

Die Staatsanwaltschaft Wels hatte den 63-Jährigen wegen Amtsmissbrauchs angeklagt. Er soll Dokumente in Scheidungsverfahren nicht ordnungsgemäß zugestellt haben. Das Urteil 9 Monate bedingt ist vorerst nicht rechtskräftig.

Ein ehemaliger Bezirksrichter ist am Donnerstag im Landesgericht Wels wegen Amtsmissbrauchs zu neun Monaten bedingter Haft verurteilt worden. Dem Mann wurde vorgeworfen, er habe Formalitäten in einem Scheidungsverfahren nicht ordnungsgemäß erledigt. So wurde das Verfahren am Zivilgericht, das 2013 eröffnet wurde, bis zu seiner Pensionierung Ende 2019 nicht abgeschlossen, informierte eine Gerichtssprecherin.

Grundsätzlich geständig
Der 63-Jährige habe sich zwar grundsätzlich geständig gezeigt, allerdings nahm er sich nach der Urteilsverkündung Bedenkzeit. Auch die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab, das Urteil ist somit nicht rechtskräftig.

Ordnungsgemäße Ladung unterlassen
Die Anklagebehörde hatte dem ehemaligen Richter u.a. vorgeworfen, die ordnungsgemäße Ladung zur Tagsatzung unterlassen zu haben. Außerdem soll er in dem Scheidungsverfahren mit Bezug zur Türkei die Zustellung von Dokumenten ins Ausland nicht korrekt veranlasst haben. Diese ist in jedem Staat anders geregelt, überall müssen bestimmte Formalitäten dafür gewahrt werden. Die Staatsanwaltschaft sah darin einen Amtsmissbrauch. Das Gericht fällte das Urteil auch im Sinne der Anklage.

 OÖ-Krone
OÖ-Krone
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele