Monate kein Lohn

Nach Hotel-Pleite: AK Tirol hilft den Lehrlingen

Tirol
29.10.2020 16:29

Über die „Delta Hotelentwicklung GmbH“, die Betreibergesellschaft des einst weit über die Grenzen Tirols hinaus bekannten und beliebten Grand Hotel Europa in Innsbruck, wurde im September - wie berichtet - ein Konkursverfahren eröffnet. Vier Lehrlinge erhalten seit Juni keinen Lohn mehr. Jetzt hilft die Arbeiterkammer Tirol weiter.

Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Insolvenz! Das Grand Hotel Europa in Tirols Landeshauptstadt hat seinen Glanz verloren, Passiva von rund 3,3 Millionen Euro würden Aktiva von 2,9 Millionen Euro gegenüberstehen. Als einer der Gründe für den Konkurs wurde Corona angegeben, die Pforten des Hotels sind seit Monaten geschlossen.

Nicht nur 130 Gläubiger sind betroffen, sondern auch vier Lehrlinge. „Bis zuletzt hatten sie dem Hotel die Treue gehalten. Seit Monaten wird ihnen kein Lohn überwiesen, sie wurden wieder und wieder vertröstet. Selbst dann noch, als keine Gäste mehr kamen und fast alle Mitarbeiter gekündigt waren, sodass es auch keinen mehr gab, der sie hätte ausbilden können“, erklärt AK-Präsident Erwin Zangerl.

„Von Konkurs war kein einziges Mal die Rede“
Den vier Jugendlichen sollen falsche Hoffnungen gemacht worden sein. „Es wurde ihnen vermittelt, dass in ein paar Wochen wieder alles normal laufen würde – von Konkurs war nie die Rede. Deshalb haben sie dem Betrieb weiterhin die Treue gehalten“, betont Zangerl.

Doch dann platzte der Geduldsfaden, die Lehrlinge machten von ihrem Recht Gebrauch und legten die Arbeit kurzzeitig nieder. „Sie erklärten, erst wieder zur Arbeit zu erscheinen, sobald sie ihr Geld erhalten. Aber darauf gab es keine Reaktion“, erläutert Zangerl.

Jugendliche können Ausbildung fortsetzen
Dann meldete der Betrieb plötzlich doch Konkurs an. Die Lehrlinge erkannten schließlich, dass sie ohne Einkommen in eine existenzbedrohende Lage geraten würden. „Mit Unterstützung der AK Tirol ist es nun gelungen, dass die Jugendlichen ihre Ausbildung in anderen Betrieben sowie in der Berufsschule fortsetzen können. Die insgesamt offenen Lohnforderungen von rund 14.000 Euro hat die AK bereits im Insolvenzverfahren geltend gemacht“, lässt der Präsident aufhorchen, der hofft, dass es sich hierbei nur um einen Einzelfall handle. Zum Glück gebe es in Tirol viele andere positive Beispiele, meint er.

Die Jugendexperten der AK Tirol helfen und beraten unter der Nummer 0800/225522-1566 oder per E-Mail an jugend@ak-tirol.com.

Jasmin Steiner, Kronen Zeitung

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