Fall Felzmann

Sogar Astrologen waren auf Mörderjagd

Steiermark
28.10.2020 07:30

Der Fall Felzmann hat im Jahr 2017 wochenlang die österreichischen Schlagzeilen dominiert, doch nicht nur klassische Medien interessierten sich für den Verbleib des damals 66-Jährigen, auch ein Astrologe hat zu dem Thema publiziert. In Deutschland geriet Felzmann 2018 in die Schlagzeilen, als man glaubte, ihn in Hamburg entdeckt zu haben.

Kurios ist das Buch eines österreichischen Astrologen, das es als E-Book und Taschenbuch zu erwerben gibt. Es trägt den Titel: „Der Fall Friedrich Felzmann: Die astrologische Analyse eines Amokschützen“. Der Autor will unter anderem mittels astrologischer Untersuchungen festgestellt haben, dass Felzmann schon alleine aufgrund seines Geburtsbildes eine „lebende Zeitbombe“ sei.

Zudem bot er den Behörden seine Unterstützung bei den laufenden Ermittlungen an. Aus der Feder des Autors stammt auch das Werk: „Der Fall Jörg Haider: Die astrologische Analyse einer Verschwörung“.

Angebliche Sichtung in Hamburg
Für großes Aufsehen sorgte in Deutschland ein Vorfall in Hamburg im Dezember 2018: Ein Busfahrer hatte die Polizei alarmiert, weil er dachte, er hätte Felzmann in der Hamburger Innenstadt gesehen. Die Einsatzkräfte umstellten daraufhin stundenlang mit Maschinenpistolen bewaffnet ein Hotel, in dem der flüchtige Felzmann vermutet wurde. „Großeinsatz! Polizei jagt Ösi-Mörder“, schrieb die deutsche Boulevardzeitung „Bild“ tags darauf.

Doch der Busfahrer hatte sich geirrt, bei dem Mann im Hotel handelte es sich nicht um den gesuchten Todesschützen, sondern um einen 56 Jahren alten Touristen aus dem Ruhrgebiet. Ein Polizeipressesprecher attestierte dem Mann allerdings eine „prägnante Ähnlichkeit“ mit Felzmann. Wie alle Hinweise zum mysteriösen Verschwinden von Felzmann ging auch diese Spur ins Leere.

Julian Bernögger, Kronen Zeitung

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