Aufregung in Graz

Kindergartenkinder mussten in „Absonderung“

Steiermark
28.10.2020 08:30

Corona-Alarm in einem Grazer Kindergarten: Nach der Positiv-Testung mehrerer Betreuer verhängte die Behörde Absonderungsbescheide über Kinder. Für riesigen Wirbel hatten zuletzt auch mobile Testteams nahe Graz gesorgt.

Für alle Eltern ist es in Zeiten wie diesen wohl der erklärte „Super-GAU“ - ein Corona-Alarm in der Betreuungseinrichtung der Kinder. In einem Grazer Kindergarten war es unlängst so weit, mehrere Betreuer wurden positiv getestet. Alle Kinder wurden als „Kontaktperson 1“ klassifiziert und mussten zum Covid-Test (alle mit negativem Ergebnis) - das Gesundheitsamt verhängte dann per Bescheid eine zehntägige Absonderung. Laut diesem Bescheid besteht die Absonderung „in der Unterbringung der Person in gesonderten Räumen“. Eltern hätten ihre drei- bis sechsjährigen Kinder also demnach quasi wegsperren müssen.

Standardisierter Text
Im Gesundheitsamt verweist man auf einen standardisierten Text und dass es ja eine Ausnahme für die Betreuung von Minderjährigen gibt - was aus dem Bescheid allerdings nicht hervorgeht. „Das Gesundheitsamt geht gerade im Schul- und Kindergartenbereich sehr überlegt vor, um Schließungen oder Absonderung von großen Gruppen möglichst zu vermeiden und die wichtige Bildungs- und Betreuungssituation zu gewährleisten. Dennoch müssen die Mitarbeiter des Gesundheitsamts gerade bei mehreren Infektionen das Ansteckungsrisiko abwägen und den Schutz aller Beteiligten sicherstellen“, erklärt Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer (KPÖ).

184 Corona-Fälle in steirischen Schulen
Für große Aufregung unter steirischen Eltern sorgte auch ein etwas „holprig“ formuliertes Begleitschreiben, das im Zuge des Starts der mobilen Testteams an Schulen und Kindergärten versendet wurde. Nicht nur die FPÖ sprach von einem rechtlich bedenklichen Test-Zwang. Die zuständige Landesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) und Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner stellen nun unisono klar: „Kein Kind wird gegen den Willen der Eltern getestet.“

Meixner verweist außerdem darauf, dass es in den steirischen Schulen unter den 152.000 Schülern und 16.000 Lehrern aktuell nur 184 Corona-Fälle gibt. „Aufgrund der vorliegenden Infektionszahlen und der Beobachtung der Krankheitsverläufe ist das Ziel, die Schulen so lange wie möglich offenzuhalten - und da stehen wir in der Steiermark im Vergleich gut da“, ist die Bildungsdirektorin überzeugt.

Bogner-Strauß steht jedenfalls weiter voll und ganz hinter den mobilen Testteams: „Bei steigenden Fallzahlen braucht es eben entsprechende Maßnahmen als Antwort. Mit den mobilen Testteams sind wir der Forderung nach rascher Abklärung und damit Sicherheit im Bereich der Schulen sowie Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen nachgekommen.“

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