Luft für Astronauten

Airbus will aus Mondstaub Sauerstoff gewinnen

Wissenschaft
27.10.2020 16:25

Mit einer neuen Anlage will das Unternehmen Airbus für die Raumfahrt Sauerstoff aus Mondstaub gewinnen. Erste Versuche im Labor seien schon geglückt, teilte das Unternehmen mit Sitz in Friedrichshafen am Dienstag mit. Regolith - wie Mondstaub genannt wird - bestehe etwa zur Hälfte aus Sauerstoff, erklärte Projektleiter Achim Seidel. In dem feinen Sand sei die lebenswichtige Ressource chemisch an Metalle gebunden und könne durch ein Verfahren mit geschmolzenem Salz und Strom getrennt werden.

Auch der europäischen Raumfahrtagentur ESA ist es bereits gelungen, Sauerstoff aus Mondstaub zu extrahieren. Das Ziel von Airbus wie auch der ESA ist es, möglichen Mondkolonisten Luft zum Atmen zu verschaffen - ohne extra Ressourcen von der Erde zu dem Trabanten fliegen zu müssen. Dies wäre viel zu teuer und damit uninteressant, sagte Seidel. Die Airbus-Anlage namens ROXY (die Abkürzung steht für Regolith to OXYgen and Metals Conversion) komme völlig ohne Hilfsstoffe aus. Der Sauerstoff falle in reiner Form an und müsse nicht weiter aufbereitet werden.

Mondstaub könne auch für die Herstellung von Raketentreibstoff genutzt werden: Bei der Sauerstoff-Gewinnung falle auch brennbarer Metallstaub an. Seit zwei Jahren arbeitet Airbus Defence and Space mit Wissenschaftlern des Fraunhofer-Instituts für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung Dresden und internationalen Einrichtungen an dem Projekt.

Tests mit kleinem Prototyp auf dem Mond
Mitte der 2020er-Jahre soll ein kleinerer Prototyp der Anlage auf den Mond geschickt werden, um unter Realbedingungen - bei Hitze, Kälte und Strahlung - Sauerstoff zu produzieren. „Der nächste Schritt wäre dann eine Sauerstoff-Fabrik auf dem Mond, die in größeren Mengen produziert“, sagte Seidel. Doch das werde noch einige Jahre dauern.

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